
Sektion: Kommunikation – Medien – Kultur
Kurzbeschreibung
Die Sektion versteht sich als offenes Diskussionsforum und innovatives transdisziplinäres Netz-werk für alle Forscher*innen, die sich theoretisch, methodologisch und empirisch-analytisch mit dem wechselseitigen Verhältnis von Kommunikation, Medien und Kultur(en) beschäftigen. Schrift und Druck (»Gutenberg-Galaxis«) revolutionierten die Gesellschaft ebenso wie Telegra-phie, Fotografie oder die audiovisuellen Medien. Das Internet und die mobile Medienkommuni-kation samt aktueller KI-Technologien haben jedoch ein ähnliches revolutionäres Ausmaß für Individuen, Gesellschaft und Kultur angenommen wie damals der Buchdruck. Die Mediatisierung des Alltags wird zunehmend von KI und Algorithmen geprägt.
Kontakt
apl. Prof. Dr. Stefan Meier (Universität Koblenz): st.meier@uni-koblenz.de
Dr. Sascha Michel (RWTH Aachen): s.michel@isk.rwth-aachen.de
So hat die Sektion zum Ziel, einen ebenso transdisziplinären wie zugleich genuin kulturwissen-schaftlichen Zugriff auf Medienkommunikation verschiedener Art gemeinsam zu entwickeln, um deren gesellschaftliche Bedeutung und ihre strukturellen Rahmenbedingungen empirisch und konzeptuell präzise zu erfassen.
Die Sektion sieht dabei ihr theoretisches Fundament im Zusammenspiel von Kommunikations-theorie, Kulturtheorie, Medientheorie und Diskurstheorie. Der Sektionstitel Kommunikation – Medien – Kultur soll das wechselseitige Bedingungsverhältnis von Kommunikation(swandel), Medien(wandel) und Kultur(wandel) ausdrücken, das im Mittelpunkt der Sektionsarbeit steht. Solche Prozesse sowohl kulturtheoretisch zu reflektieren, historisch herzuleiten als auch syste-matisch und datengeleitet zu rekonstruieren, ist eine zentrale Aufgabe der Sektion – in einem Spannungsfeld zwischen Medienhandeln, Mediendiskursen und der Eigenlogiken der Medien bzw. ihrer Dispositive.
Die Sektionsarbeit umfasst zum einen die Beteiligung an den Jahrestagungen der KWG durch Workshops oder die Präsentation von Fachvorträgen, zum anderen aber auch eine rege Tätigkeit zwischen den Tagungen durch eigene Symposien und Publikationsprojekte. Zudem soll die Sek-tion die Vorbereitung gemeinsamer transdisziplinärer Forschungsprojekte anstoßen.
Konzeptpapier
Die Sektion versteht sich als offenes Diskussionsforum und innovatives transdisziplinäres Netz-werk für alle Forscher*innen, die sich theoretisch, methodologisch und empirisch-analytisch mit dem wechselseitigen Verhältnis von Kommunikation, Medien und Kultur(en) beschäftigen. Die Sektion möchte Vertreter*innen verschiedenster Disziplinen und Ansätze vereinen und unter-scheidet sich von Mediensektionen anderer Fachgesellschaften durch ihren Fokus auf spezifisch medienkulturelle Fragestellungen – zum Beispiel:
• Wie prägen Medien unterschiedlicher Art in Geschichte wie Gegenwart die Entwicklung und den Wandel von Kommunikation, Kulturen und Gesellschaften?
• Wie eigne(te)n sich Menschen Medien in Alltag und Beruf (kommunikativ) an?
• Wie veränder(te)n Medien die individuellen wie kulturellen semiotischen Praktiken des Menschen (u.a. zuhause, im städtischen Kontext, in globalen Zusammenhängen) oder auch unserer kollektiven Erinnerung?
• Welchen Einfluss nehmen Medien auf komplexe soziale und kulturelle Systeme wie z.B. Politik, Wirtschaft, Wissenschaft oder Kunst und deren Diskurse?
• Welche kulturellen und kommunikativen Veränderungen sind wahrnehmbar?
• Wie unterscheiden sich die skizzierten Phänomene interkulturell, welche transkulturel-len Tendenzen lassen sich identifizieren?
Die Sektion hat zum Ziel, einen ebenso transdisziplinären wie zugleich genuin kulturwissen-schaftlichen Zugriff auf kulturelle Medienkommunikation verschiedenster Art gemeinsam zu entwickeln, um deren gesellschaftliche Bedeutung und ihre strukturellen Rahmenbedingungen präzise zu erfassen – in Form von Grundlagenforschung, aber auch in angewandter Perspektive.
Die Sektion sieht dabei ihr theoretisches Fundament im Zusammenspiel von Kulturtheorie, Me-dientheorie, Kommunikationstheorie und Diskurstheorie. Der Sektionstitel »Kommunikation – Medien – Kultur« soll das wechselseitige Bedingungsverhältnis von Kommunikation(swandel), Medien(wandel) und Kultur(wandel) ausdrücken, das im Mittelpunkt der Sektionsarbeit steht. Ebenso wie kommunikationskulturelle Praktiken (heute mehr denn je) auf mediale Strukturen angewiesen sind, reflektieren und prägen Medien und deren Nutzungspraktiken soziokulturelle Rahmenbedingungen – und dies seit Beginn der Medienentwicklung. Medien entstanden auf-grund sozialer und kultureller Bedürfnisse und veränderten diese wiederum. Jedes Medium hat schon zu seiner Entstehungszeit die Gesellschaft und deren (Kommunikations-)Kultur beeinflusst, mal graduell, mal grundlegend. Seit der Antike sorgten Individual-, Meso- wie Massenmedien und die damit verbundenen Kulturtechniken immer wieder für Entwicklungsschübe, deren Ausmaß und Auswirkungen es zu reflektieren galt und gilt: Schrift und Druck (»Gutenberg-Galaxis«) revolutionierten die Gesellschaft ebenso wie Telegraphie, Fotografie oder die elektro-nischen, audiovisuellen Medien und zuletzt das Internet und das Smartphone. Heute diskutieren wir die Beschleunigung, »Virtualisierung«, Globalisierung und ›Mediatisierung‹/›Medialisierung‹ des Lebens in den Zeiten digitaler und mobiler transkultureller Netzkommunikation. Solche Prozesse sowohl philosophisch-theoretisch zu reflektieren, historisch herzuleiten als auch sys-tematisch und datengeleitet zu rekonstruieren, ist eine zentrale Aufgabe der Sektion – in einem Spannungsfeld zwischen handlungstheoretisch fundierter Analyse des kommunikativen Medien-handelns einzelner Akteure bzw. Gruppen und einer diskursanalytisch geprägten Betrachtung systemischer Prozesse, in der die ›Eigenlogiken‹ der jeweiligen Medien, Diskurse und Dispositi-ve ein stärkeres Gewicht erhalten. Auch im Hinblick auf die problematischen, widersprüchli-chen, unvorhersehbaren Folgen des Kommunikations-, Medien- und Kulturwandels, die sich qua-si hinter dem Rücken der Beteiligten einstellen.
Medien egal welchen Typs waren immer schon mehr als bloße technische Apparaturen – ihre Untersuchung umfasste stets zeitgeschichtliche, soziale, kulturelle, ökonomische, organisationa-le, semiologische, sprachlich-kommunikative und noch weitere Aspekte. Es geht der Sektion deshalb gerade nicht um eine aufs Technische verkürzte Eingrenzung des Medienbegriffs, son-dern um die transdisziplinäre und möglichst holistische Erforschung von Medien(kommunikation) in deren vielfältigen kulturellen Kontexten: als einflussreiche Dispositive, als komplexe Infra-strukturen, als differenzierte Kommunikationsformen. Dies verlangt, jenseits konkreter Kommu-nikationen auch die jeweilige Medialität und Materialität reflektiert zu erforschen und die spezi-fischen Möglichkeiten und Grenzen des Mediums bzw. Medien-Ensembles auch theoretisch zu erfassen. Im Mittelpunkt steht dabei der Einfluss von Medien auf unsere gegenwärtige ›mediati-sierte‹ bzw. ›medialisierte‹ Alltags- und Berufswelt und deren neue Herausforderungen – aber stets in profunder Kenntnis historischer Entwicklungs- und Wandelprozesse.
Aufgaben bzw. Ziele der Sektionsarbeit sind u.a.:
• in theoretischer Perspektive die Diskussion so zentraler wie permanentem Wandel un-terworfener Konzepte wie u.a. ›Medium‹, ›Medialität‹, ›Medienkultur‹, ›Medienkom-munikation/-sprache‹ oder ›Mediatisierung‹ / ‹Medialisierung‹
• in methodologischer Hinsicht die Diskussion (der Angemessenheit) vor allem qualitati-ver, aber bei Bedarf auch quantitativer Methoden (z.B. bei der Analyse heutiger Big Data) für die Erforschung der oben skizzierten medienkulturellen Prozesse
• in empirischer Hinsicht die detaillierte und differenzierte Analyse und Interpretation des wechselseitigen Verhältnisses von Kommunikation, Medien und Kultur in diversen Anwendungsfeldern.
Neben einer Verständigung über Theorien, Begriffe und Methoden einer spezifisch kulturwissen-schaftlichen Medienkommunikationsforschung soll es in der Sektion auch um die Erarbeitung zukunftsträchtiger Anwendungsfelder gehen. Besonderes Interesse besteht dabei an Struktur-Funktion-Zusammenhängen, ob man diese nun unter Konzepten wie ›Medialität‹, ›Materialität‹, ›Kommunikationsform‹, ›Infrastruktur‹, ›Dispositiv‹ o.Ä. fasst. Zentral ist zudem zu klären, was man in welchen Kontexten unter ›Medienkultur‹ versteht und warum welche ›medialen sowie kommunikativen Praktiken‹ mit welchen kulturellen Folgen damit verbunden sind. ›Medienkul-tur‹ und Medienkommunikation kann dabei aus verschiedensten Perspektiven beleuchtet und in unterschiedlichsten Domänen untersucht werden: als Produktionsforschung (z.B. journalisti-sche Redaktionskulturen oder alltägliche Praktiken der Social-Media-Kommunikation), als Pro-dukt-/Kommunikationsforschung (z.B. multimodale Text- und Diskursanalyse), als Rezeptionsfor-schung (z.B. Medienaneignungs- und Mediatisierungsforschung), wobei alle Teilprozesse heute zunehmend zusammenwirken. Im Fokus steht zudem die Analyse von soziokulturell relevanten Diskursen und den diesen jeweils zu Grunde liegenden Dispositiven, um den Zusammenhang von Kommunikation, Medium und Kultur grundlegend zu erfassen. Dabei können – auf der Grundlage eines reflektierten Kulturbegriffs – kulturtypische Medienpraktiken und Kommunika-te ebenso fokussiert werden wie transkulturelle Phänomene (etwa im Kontext einer glokalisier-ten Netzwerkgesellschaft im Sinne von Castells).
Die Sektionsarbeit umfasst zum einen die Beteiligung an den Jahrestagungen der KWG durch Workshops oder die Präsentation von Fachvorträgen, zum anderen aber auch eine rege Tätigkeit zwischen den Tagungen durch eigene Symposien und Publikationsprojekte.
Zudem soll die Sektion die Vorbereitung gemeinsamer transdisziplinärer Forschungsprojekte anstoßen.
Die Sektion sieht sich anschlussfähig an andere KWG-Sektionen, u.a. zur »Kulturwissenschaftli-chen Ästhetik«, zu »Sprache und kommunikative Praktiken«, zu »Wissenskulturen«.
