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Sektion: Kulturwissenschaftliche Border Studies

Aktuell

Ankündigung: Frühjahrstreffen 2024 der Sektion am 26. März ab 10:30 (online).

Zwischentreffen der Sektion am 8. Dezember 2023 (online).

Herbsttreffen 2023 der Sektion im Rahmen der KWG-Jahrestagung am Donnerstag, den 28. Oktober von 14:00-16:00 Uhr.

Frühjahrstreffen 2023 der Sektion am 20. März (online).

Aktivitäten

Das Herbsttreffen 2020 der Sektion fand im Rahmen der Jahrestagung „B/ORDERING CULTURES“ am 9. Oktober 2020 an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder statt

Die 6. Jahrestagung der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft (KWG) fand vom 08. bis 10. Oktober 2020 unter dem Titel B/ORDERING CULTURES: ALLTAG, POLITIK, ÄSTHETIK an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder) statt; weitere Informationen: https://www.borderingcultures.org

Der Jahresbericht 2019/20 der Sektion „Kulturwissenschaftliche Border Studies“ ist erschienen und steht hier als pdf zum Download bereit.

Kontakt

Maria Klessmann & Ulla Connor: cultural@borderstudies.org

Anleitung zum Abonnieren des Mailverteilers „borderstudies“

  1. Mailprogramm Ihrer Wahl öffnen und folgende Adresse als Empfänger angeben: sympa@listserv.dfn.de
  2. In der Betreffzeile Ihrer Nachricht eingeben: subscribe borderstudies Vorname Name (eigenen Namen und Vornamen angeben).
  3. Nachrichtentext leerlassen (auch keine Signatur)!
  4. Mail absenden.

Mission Statement

Verfasserin: Sektion „Kulturwissenschaftliche Border Studies“ (KBS) der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft (KWG)

Kulturwissenschaftliche Border Studies interessieren sich für politisch-territoriale, sozio-kulturelle und symbolisch-ästhetische Grenzziehungsprozesse. Sie greifen die Position der klassischen Border Studies auf, deren primärer Gegenstand territoriale Grenzen und ihre kulturellen, sozialen, politischen, ökonomischen oder rechtlichen Implikationen sind. Die kulturwissenschaftlichen Border Studies erweitern diese Perspektive, indem sie auch Grenzziehungen als Ordnungsprozesse in anderen gesellschaftlichen Bereichen in den Blick nehmen: zum Beispiel Geschlechterkonzeptionen, Sprachgrenzen, Stadt-/Landgrenzen, Formate ästhetischer Grenzziehungen u.v.m.

An die Stelle der Vorstellung einer statischen und linienhaften Demarkation tritt ein prozessualer Begriff von Grenze, der Praktiken der Grenz(de)stabilisierung fokussiert. Dies impliziert die Auffassung, dass Grenzen keine natürlichen Phänomene darstellen, sondern sozial konstruiert und historisch gewachsen sind. Aus diesem Blickwinkel lassen sich Grenzen als komplexe Phänomene begreifen, die sich aus dem Zusammenspiel verschiedener Diskurse und Praktiken ergeben.

Grenzen können eine aktive Rolle einnehmen: Sie wirken sowohl trennend und einschränkend als auch verbindend und sind insofern produktiv und erschaffen kulturelle Ordnungen. Zugleich eröffnet die Grenze ein Dazwischen, das nicht in Differenz und Zweiwertigkeit aufgeht, sondern das Aus- und Eingeschlossene ‚anders‘ kombiniert. Grenzen sind damit wesentlich relationale Phänomene, deren Gestalt und Wirkung sich erst im Vollzug, also in Interaktionssituationen, Organisationsstrukturen, Macht- und Herrschaftsverhältnissen zeigen.

Eine solche Perspektive auf Grenzen verlangt ein interdisziplinäres Verständnis, das über einen breit gefassten Kulturbegriff zusammengehalten wird. Kultur wird in einem umfassenden Sinne als zentrales Bedeutungs- und Symbolsystem verstanden, das implizite und explizite Praktiken und Diskurse umfasst und auf spezifische Wissensordnungen verweist. Kultur, so verstanden als etwas Alltägliches und Gewöhnliches, ist immer auch ein Prozess der Auseinandersetzung, in dem symbolische Formen und Ordnungen mit Formen von Macht verschränkt sind. Ein kulturwissenschaftlicher Blick auf die Grenze ist damit disziplinär an der Schnittstelle von Human-, Geistes- und Sozialwissenschaften positioniert (und umfasst beispielsweise Geschichte, Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Soziologie, Kultur- und Sozialanthropologie, Geographie und Politikwissenschaft).

Kulturwissenschaftliche Border Studies beschäftigen sich mit Prozessen der Grenz(de)stabilisierung. Für die materialen Analysen sowie die konzeptionellen Auseinandersetzungen wird ein spezifischer epistemischer Blickwinkel eröffnet: Ein derartiges „Von-der-Grenze-aus-Denken“ bedeutet, die zu untersuchenden Materialisierungen, Verkörperungen oder Diskursivierungen mit ihren jeweils eingeschriebenen Grenzlogiken zu erschließen und aufzudecken.

Die Sektion Kulturwissenschaftliche Border Studies möchte in der Grenzforschung einen Beitrag zur empirischen Fundierung und Konzeptualisierung sowie zu deren Verknüpfung leisten. Die Kulturwissenschaftlichen Border Studiesbefördern neue Perspektiven und sind auf die Vielfalt der Disziplinen angewiesen. Sie unterstützen jede Bestrebung, die eigene disziplinäre Komfortzone zu verlassen und mit anderen Disziplinen in den Dialog über Grenzen zu treten.

Interessierte sind recht herzlich eingeladen, die Arbeit der Sektion zu unterstützen.

Sektionsmitglieder

  • Dr. Ulla Connor (Universität des Saarlandes, Cluster für Europaforschung, Nachwuchskolleg Europa; UniGR-Center for Border Studies)
  • Prof. Dr. Astrid M. Fellner (Universität des Saarlandes, North American Literary and Cultural Studies; UniGR-Center for Border Studies)
  • Dr. Dominik Gerst (Universität Duisburg-Essen, Institut für Kommunikationswissenschaft)
  • Prof. Dr. Konstanze Jungbluth (Viadrina Europa Universität Frankfurt/Oder, Sprachgebrauch und Sprachvergleich)
  • Maria Klessmann (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder, Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION)
  • Prof. Dr. Hannes Krämer (Universität Duisburg-Essen, Institut für Kommunikationswissenschaft)
  • Dr. Carolin Leutloff-Grandits (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder, Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION)
  • Eva Nossem (Universität des Saarlandes, Linguistics; UniGR-Center for Border Studies)
  • Isis Luxenburger (Universität des Saarlandes, North American Literary and Cultural Studies)
  • Dr. Tobias Schank (Universität des Saarlandes, North American Literary and Cultural Studies) 
  • Dr. Peter Ulrich (Universität Potsdam, Kommunalwissenschaftliches Institut)
  • Jun.-Prof. Dr. Florian Weber (Universität des Saarlandes, Europastudien, Schwerpunkte Westeuropa und Grenzräume)
  • Dr. Christian Wille (Universität Luxemburg, UniGR-Center for Border Studies c/o Institute of Geography and Spatial Planning)

Archiv

Das Frühjahrstreffen 2020 der Sektion (16.–18. März 2020) an der Universität Duisburg-Essen musste wegen der aktuellen Entwicklungen rund um die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 leider abgesagt werden

Das Frühjahrstreffen 2019 der Sektion fand am 11./12.04.2019 in Saarbrücken statt.

Herbsttreffen 2018 der Sektion (11.10.2018, Hildesheim)

Am 12.10.2018 fand im Rahmen der 4. Jahrestagung der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft „Ästhetische Praxis und kulturwissenschaftliche Forschung“, Hildesheim (11.–13.10.2018), ein gemeinsames Panel der KWG-Sektionen Kulturwissenschaftliche Border Studies und Transkulturelle Lebenswelten unter dem Titel „Ästhetiken der Grenze in transkulturellen Räumen und Lebenswelten“ statt. Weitere Informationen zum genauen Programm inklusive der Abstracts finden Sie hier.

Organisation und Ausrichtung von kulturwissenschaftlich orientierten Panels im Rahmen der 2nd World Conference of the Association for Borderlands Studies https://www.abs2018world.com (10.-14. Juli 2018, Wien/Budapest)

Frühjahrstreffen 2018 der Sektion, Thema: „Was sind kulturwissenschaftliche Border Studies?“ (26/27.03.2018, Frankfurt/Oder)

Einrichtung der Mailingliste „borderstudies“. Interessierte können sich gerne eintragen und erhalten regelmäßig Informationen über die Arbeit der Sektion. Zur Anmeldung siehe Anleitung oben

Vortrag im Rahmen der Reihe „Atelier Bordertexturen – Theorien und Methoden in den kulturwissenschaftlichen Border Studies“ (22.02.2018, Luxemburg)

Einrichtung der öffentlichen facebook-Gruppe „Cultural Border Studies“ in Zusammenarbeit mit der AG Bordertexturen

Herbstreffen 2017 der Sektion (17.11.2017, Gent)

Zwischenbericht an den Vorstand am 27.09.2017 zur Vorbereitung des 3. KWG-Jahrestreffens

Einrichtung der Schriftenreihe „Border Studies. Cultures, Spaces, Orders“ (NOMOS-Verlag)

Organisation und Ausrichtung des Panels „Crossings, Corporealities und Grenzkörper“ auf der Jahrestagung der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft (16.-18.11.2017, Gent)

Konstituierender Workshop der Gründungsmitglieder (30/31.03.2017, Luxemburg)