Veranstaltungen, Konferenzen und Call for Papers

CfP: „Korrespondenzen. Fotografien in der Gegenwartsliteratur“

Winter School an der Universität Tübingen, 10.–14. März 2025

Fotografien erscheinen in vielen verschiedenen Formen und Formaten. Bereits im 19. Jahrhundert waren literarische Werke ein prominentes Medium fotografischer Bilder, und seit der Wiederentdeckung alter Fotografien in den 1960er Jahren erhalten diese auch in der Literatur ein Nachleben.

Die Winter School am Kunsthistorischen Institut der Universität Tübingen rückt Fragen danach ins Zentrum, wie literarische Texte als Kontexte für Fotografien fungieren. Das Programm besteht aus Workshops, Lesungen, Diskussionsformaten, Abendvorträgen und Präsentationen der Teilnehmer:innen. Thematisch ausgerichtete Workshops werden unter anderem von Karine Winkelvoss (Universität Rouen), Michele Vangi (Università degli studi Roma Tre) und Kentaro Kawashima (Keio-Universität Tokio) geleitet.

Die Winter School richtet sich vor allem an Promovierende aus den Bereichen Kunstgeschichte, Literatur-, Kultur-, Medien- und Geschichtswissenschaften. Auch Postdocs und fortgeschrittene Masterstudierende verwandter Disziplinen sowie Autor:innen/Künstler:innen, deren Praxis an der Schnittstelle zwischen Literatur und Fotografie angesiedelt ist, sind eingeladen, sich zu bewerben. Abstracts können noch bis zum 8. Januar 2025 eingereicht werden.

Die vollständige Ausschreibung findet sich hier (.pdf).

 

CfP: „Stadt in Bewegung: Aushandlungen von Mobilität und (Lebens-)Raum“

Konferenz im Rahmen des DFG Projekts „Wem gehört die Straße? Urbane Aushandlungen um Mobilität und Raumnutzung im Kontext der ‚Verkehrswende‘ als gesellschaftlicher Transformationsprozess“, 27. November 2025, LMU München

Vor dem Hintergrund immer drängenderer Herausforderungen wie Luftverschmutzung, Erhitzung und Platzmangel gilt es, neue Kriterien auszuhandeln, nach welchen städtische Plätze und Straßen als Fortbewegungs- und Lebensräume gestaltet und von den Stadtbewohner:innen angeeignet werden können. Die interdisziplinäre Tagung „Stadt in Bewegung: Aushandlungen von Mobilität und (Lebens-)Raum“ zielt darauf ab, den oft konfliktreichen Verständigungsprozess zwischen verschiedenen Akteur:innengruppen zu beleuchten und dabei den Wissenstransfer zwischen Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu fördern. Im Zentrum stehen Debatten und Prozesse in der Stadt München, jedoch sollen auch Forschungen und Best-Practice-Beispiele aus anderen Städten berücksichtigt werden.

Abstracts für Impulsvorträge oder Projektvorstellungen/-berichten können noch bis zum 1. März 2025 eingereicht werden.

Die vollständige Ausschreibung findet sich online: <https://www.ekwee.uni-muenchen.de/aktuelles/veranstaltungen-neu/stadt-in-bewegung>

 

Digitaler Pausenhof der KWG-Sektion „Wissenskulturen“

Dr. Pavla Schäfer: „Medical Humanities“, Mittwoch, den 23. Oktober von 12.00-13.00 Uhr (via Zoom)

 
Liebe Mitglieder und Interessierte der KWG-Sektion Wissenskulturen,

es geht weiter! Am Mittwoch, den 23. Oktober, findet von 12.00–13.00 Uhr unser nächster Digitaler Pausenhof statt. Unter dem Titel

„Medical Humanities – ein Paradebeispiel für Kooperation zwischen Wissenskulturen (?)“

stellt Pavla Schäfer (Universität Greifswald) das von ihr geleitete Greifswalder Netzwerk Medical Humanities vor. Ihr Input diskutiert die Potenziale und Herausforderungen interdisziplinären kollaborativen Forschens und fragt, welche Rolle geistes- und kulturwissenschaftliche Fächer in transdisziplinären Forschungsverbünden übernehmen können und wie ihre Potenziale und Leistungen adäquat nach außen kommuniziert werden sollten.

Pavla Schäfer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Germanistischen Sprachwissenschaft an der Universität Greifswald sowie Initiatorin und Sprecherin des Greifswalder Netzwerks Medical Humanities. Weitere Infos zum Netzwerk: https://germanistik.uni-greifswald.de/schaefer und https://phil.uni-greifswald.de/forschung/interfakultaere-zentren/medical-humanities/

Bei Interesse an einer Teilnahme am 23. Oktober bitten wir um kurze Anmeldung per E-Mail (manuel.reinhard@hsu-hh.de), sodass wir Ihnen den Zugangslink vor Veranstaltungsbeginn zusenden können.

 

 

Digitaler Pausenhof: das online-Format der KWG-Sektion Wissenskulturen zum Austausch und Vernetzen

Mit dem Format des Digitalen Pausenhofs wollen wir in zwanglosem Beisammensein den Austausch zum Selbstverständnis kulturwissenschaftlichen Arbeitens in der Gegenwart fördern und uns im gemeinsamen Nachdenken über unsere Aktivitäten zusammenführen. Wir freuen uns deshalb über Ihre und Eure Kommentare, Anregungen und Ideen zu möglichen Schwerpunktthemen oder Inputs für Folgetreffen – von Mitgliedern in und Interessierten an der KWG-Sektion „Wissenskulturen“! — Alfred Nordmann, Manuel Reinhard und Birgit Stammberger

 

Online Lecture: „Digital Storytelling for Educators“ mit Joe Lambert (StoryCenter, Berkely, USA)

4. November, 18:15–19:45 Uhr

 
Eine der jüngsten Publikationen von Joe Lambert – dem Pionier des Digital Storytelling, Gründer des Centers for Digital Storytelling, seit 2015 StoryCenters in Berkeley (USA), und Autor mehrerer einflussreicher Bücher zum Thema – trägt den Untertitel „Story Work for Urgent Times“. Nicht ohne Grund, denn digitales Geschichtenerzählen, wie Geschichtenhören, kann zutiefst politisch und äußerst heilsam sein: Persönliche Perspektiven der Erzählenden, ihre einmaligen Stimmen und in (bewegten) Bildern verkörperten Erlebnisse spiegeln die Vielfalt von gelebten Erfahrungen und bergen einen kostbaren Schatz an Strategien für die Bewältigung von Krisen, die über das Individuelle hinausgehen und – insbesondere in Sachen Identität und Diversität – allzu oft die Unzulänglichkeiten gesellschaftlicher Ordnungen offenlegen. Geschichten lehren, wie zu bestehen.
 
Beim Digital Storytelling geht es um Geschichten, die mithilfe digitaler Medien erzählt werden. Die Entfaltung des Sujets, das Arrangieren von Bildern, ihre Versprachlichung und Vertonung machen sichtbar und hörbar. Digital Storytelling bildet eine reflexive Praxis, die einen Perspektivwechsel bewirken sowie persönliche und gesellschaftliche Transformationsprozesse anstoßen kann.
 
Joe Lambert erzählt aus seiner über dreißigjährigen Praxis über Diversität, den Umgang mit Krisen und Lernen und Lehren mit Digital Storytelling – einem Format am Rande des akademischen Lehr- und Forschungsbetriebs.
 
Vortragssprache ist Amerikanisches Englisch.
Zoom-Link: <https://uni-bamberg.zoom-x.de/j/64170124720>, Meeting-ID: 641 7012 4720
 
Organisation: Referat “Kultur und Bildung“ des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg in Kooperation mit dem von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre geförderten Projekt „Digitale Kulturen der Lehre entwickeln“ (DiKuLe). Kontakt: Dr. Adrianna Hlukhovych (adrianna.hlukhovych[at]uni-bamberg.de)
 

CfP: „404 Not Found: Documentary Ends“

Kunstmuseum Bochum, 8.–10. Mai 2025

 
Vom 8.–10. Mai 2025 findet die internationale Jahrestagung des DFG-Graduiertenkollegs 2132 „Das Dokumentarische: Exzess und Entzug“ der Ruhr-Universität Bochum statt, die gleichzeitig den Abschluss eines insgesamt neunjährigen Forschungsprogramms markiert. Unter dem Titel „404 Not Found. Documentary Ends“ nimmt die Tagung die Figur des Finalen zum Anlass, die Politiken, Ästhetiken und Affektkulturen dokumentarischer Praktiken aus der Perspektive der Endlichkeit in den Blick zu nehmen.
 
Beitragsvorschläge können noch bis zum 15. November 2024 eingereicht werden. Die vollständige Ausschreibung und alle weiteren Informationen finden sich online: <https://das-dokumentarische.blogs.ruhr-uni-bochum.de/404notfound>
 

Quo vadis, Universität? Gefahren und Visionen für die Zukunft einer unabdingbaren Institution

Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg, 7.–9. November 2024

 
Universitäten sind idealtypisch einer der zentralen Orte, an denen wissenschaftlich fundiertes Wissen generiert, neue Erkenntnisse debattiert und validiert, und der Gesellschaft verfügbar gemacht werden, sie leben von dem offenen Diskurs und der kritischen Reflexion ihrer Gegenstände und Erkenntnisse und sie gründen auf Freiräumen für Forschung und Lehre. Ein Blick auf die aktuellen Rahmenbedingungen von Universitäten in Deutschland provoziert allerdings die Frage, ob Universitäten in Gegenwart und Zukunft in der Lage sind, diesem Selbstverständnis und dieser wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Rolle gerecht werden zu können.

Die Tagung an der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg verbindet eine kritische Bestandsaufnahme der Stärken der Universität sowie ihrer Gefährdungen mit Überlegungen, wie der zunehmenden Einengung der Freiheit von Forschung und Lehre entgegengewirkt werden kann.

Neben interdisziplinären Vorträgen und einem Eröffnungsvortrag von Jürgen Kaube (FAZ) bündelt eine Podiumsdiskussion am Ende die Befunde.

Das vollständige Programm findet sich hier als pdf.

Lässt sich das Metaverse und KI als Chance verstehen, Ästhetik neu zu begreifen?

Panel „Bild & Mode“, 25.–27. September 2024 (Rheinland Pfälzische Technische Universität Landau)

 
Im Panel „Bild & Mode“, organisiert von Martina Sauer und Petra Leutner, stellen sich 17 Referent:innen aus Deutschland, Australien, Türkei, Iran, Italien, Slowakai und Litauen dieser Ausgangsfrage an Hand von Beispielen. Das Panel ist Teil des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Semiotik mit insgesamt 9 Panels: Programm vgl. <https://www.semiotik.eu/zeichenkulturendigitalitaet-2024>
 
Keynote speech:  Giuseppe Di Cesare (University of Parma) und Martina Sauer (Institut für Bild- und Kulturphilosophie, Bühl/Baden) über Vitality forms in action, speech, and design: a powerful communication tool for social interactions
 
Panel Speaker Image: Lars Christian Grabbe (Münster School of Design) über Embodied Storytelling in Virutal Spaces

Panel Speaker Fashion: Antonella Giannone (Weißensee Kunsthochschule Berlin) über Humanity and Posthumanity in Fashion Intelligence: ethische und ästhetische Fragen
 
Wir sind gespannt und freuen uns über Interessierte: Anmeldung unter: <https://tuk-anmeldungen.procampus.de/de/17-internationaler-kongress-der-dgszeichen-kulturen-digitalitaet>

CfP: „Für den guten Ton. Symposium zur Studiogeschichte“ (München, 20./21. November 2024)

Seit 1922 das erste provisorische Studio im damaligen Verkehrsministerium errichtet wurde, wird auf dem Rundfunkgelände nahe dem Münchner Hauptbahnhof Radio produziert. Vor knapp 100 Jahren, im Juni 1929 wurde in München der erste Rundfunkbau Deutschlands eröffnet. Diesem sollten landesweit bald viele weitere Radio- und später auch Fernsehstudios folgen. Zuletzt wurden die Münchner Rundfunkbauten 1976 um ein 20-stöckiges Bürogebäude erweitert.

Das Symposium nimmt nun das bevorstehende 100-Jahr-Jubiläum des Münchner Funkhauses sowie den geplanten Abriss des Studiobaus aus den 1960er-Jahren zum Anlass, eine interdisziplinäre und partizipative Erforschung der Bauten und ihrer historischen und zukünftigen Nutzung anzuregen.

Beitragsvorschläge können noch bis zum 16. September 2024 eingereicht werden.

Alle weiteren Informationen und der vollständige CfP finden sich hier: <https://arthist.net/archive/42382>

CfP: „Grenzkämpfe und Grenz-(überschreitende) Allianzen“

Jubiläumskonferenz des UniGR Center for Border Studies: 10 Jahre Border Studies in der Großregion (17./18. Oktober 2024, Universität des Saarlandes)

Die Jubiläumskonferenz des UniGR-CBS setzt sich mit dem Thema „Grenzkämpfe und Grenz-(überschreitende) Allianzen“ auseinander. Dieses Thema umfasst nicht nur das höchst aktuelle und relevante Problem umkämpfter Grenzen und die damit in engem Zusammenhang stehende Herausbildung von (grenzüberschreitenden) Koalitionen und Allianzen. Das Konferenzthema ist vielmehr noch weiter zu fassen und bietet einen breiten thematischen Rahmen, innerhalb dessen die vielschichtigen Forschungsinteressen und -aktivitäten des UniGR-Center for Border Studies zusammenkommen können.

Beitragsvorschläge können noch bis zum 4. August 2024 eingereicht werden.

Alle weiteren Informationen und der vollständige CfP finden sich auf der Website des UniGR-CBS: <https://cbs.uni-gr.eu/de/unigr-cbs/konferenzen/konferenz-2024-grenzkaempfe-und-grenz-ueberschreitende-allianzen/call-papers>

CfP: „Haha. Das Komische des Populären“

CfP für die erweiterte Tagungspublikation der Kommission Kulturen populärer Unterhaltung und Vergnügen (KPUV) der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft (DGEKW)

Die geplante Publikation soll einen Rahmen bieten, in dem sowohl die kommunikativen, situativ und sozial eingebundenen Praktiken des Komischen, als auch deren ästhetische und mediale Inszenierungen adressiert werden: Auf welche Weise ist die dialektische Struktur des Komischen – eine unangemessene Antwort auf unangemessene Verhältnisse zu geben – heute geeignet, Denk- und Erfahrungsräume zu öffnen, beziehungsweise in den Formen der populären Unterhaltung offen zu halten?

Beitragsvorschläge können noch bis zum 30. November 2024 eingereicht werden.

Alle weiteren Informationen finden sich in der vollständigen Ausschreibung (pdf).

CfP: „Human Differentiation: Understanding the Cultural Making of Human Categories“

International and Interdisciplinary Spring School, Mainz, 2–10 April 2025

Focusing on the role of differentiation and its significance for lived experience, the Collaborative Research Center 1482 “Studies in Human Differentiation” [Humandifferenzierung] invites you to apply for a spring school at Johannes Gutenberg University Mainz, Germany in April 2025.

This year’s spring school pays specific attention to the processes of differentiation and categorization and traces them along different axes, such as dis/ability, gender, sexuality, race, religion, age, class or human/non-human (such as animals or machines). By taking the temporal variability of processes of differentiation into account, we ask: how is difference textured, diluted, and performed? The spring school thus ties into a variety of contexts and relates to different fields, such as spatial planning, the formation of institutions, verbal and non-verbal communication, technology, diverse forms of representation, and other cultural practices.

With keynote lectures, workshops, and discussions by Mia Bay, Mehita Iqani, Angelika Linke, Anna Ripatti, Mithu Sanyal, Ashley Shew, Anne Schult, Ori Schwarz, and Robin Smith as well as Gabriele Schabacher and other members of our CRC.

Please send your submissions by 1 October 2024 and see the full CfP for more information.

CfP: „Epistemische Kämpfe in polarisierten Diskursen​. Dominanz und Marginalisierung von (wissenschaftlichem) Wissen in der Öffentlichkeit, oder: Auf der Suche nach dem verlorenen Common Ground?“

Tagung des Projekts KoKoKoM („Konflikt und Konsens in der Wissenschaftskommunikation: Über Geschlecht und Gender streiten“), Karlsruhe 2.–4. April 2025

Viele öffentliche Debatten zeugen von einer vermeintlichen Spaltung der Gesellschaft. Solche polarisierten Diskurse sind epistemische Kämpfe, in denen Deutungsmacht über Wissen ausgehandelt wird. Hierbei geht es „um Einfluss, um Deutungshoheiten und davon abgeleitet vor allem auch um (finanzielle und personelle) Ressourcen“ (Wengeler 2006, 158). Dabei werden einige Positionen als die dominanten dargestellt, andere werden marginalisiert. Auf solche Marginalisierungsprozesse wirken schließlich auch soziale und journalistische Medien ein, in denen (wissenschaftliches) Wissen verhandelt wird. Wie insbesondere während der Corona-Pandemie deutlich wurde, wird in diesen mediatisierten Diskursen oft zum Diskussionsgegenstand gemacht, was gute und was schlechte wissenschaftliche Positionen, Theorien und Methoden sind – und wer legitimiert sei, als Fachperson am Diskurs teilzuhaben. Beispiele stellen eskalierte Debatten um Impfen und Maskenpflicht, um die sogenannte Gendersprache, die Energiewende (z.B. der Streit um die Wärmepumpe) oder Migration dar.

Die Tagung widmet sich epistemischen Kämpfen in polarisierten Wissensdiskursen in der Öffentlichkeit, auch in ihrer Wirkung auf die interne Wissenschaftskommunikation. Sie will diverse disziplinäre Perspektiven zusammenbringen (etwa Sprach- und Kommunikationswissenschaft, Rhetorik und Psychologie, Soziologie und Geschichte) und sich auf kommunikative Phänomene und Sprachhandlungen fokussieren, gerne auch in Fallstudien. Ein Schwerpunkt sind Kämpfe um Sprache und Sprachverwendung, insbesondere die Debatte um Zweigeschlechtlichkeit und Gender in ihren Auswirkungen auf Sprachregelungen. Daneben können alle polarisierten Wissensdomänen in den Blick kommen: Sprachpolitik (z.B. Rechtschreibung), Pandemie-Politik, Impfen, Klima und Nachhaltigkeit, Energiewende, Vegetarismus/Veganismus, etc. – gerne auch jenseits der deutschen Diskurse. Wir möchten Sie auch einladen, historische Fallstudien zu vergangenen wissens- und wissenschaftsgetriebenen öffentlichen Polarisierungen beizutragen und dabei z.B. der Frage nachzugehen, ob und wie die „Science Wars“ der 1990er Jahre bis heute fortwirken.

Themenvorschläge können noch bis zum 1. Oktober 2024 eingereicht werden. Die vollständige Ausschreibung und alle weiteren Informationen finden sich online: <https://kokokom.de/veranstaltungen>

CfP: „Writing the Garden & Gardening the World“

Panel der KWG-Sektion „Naturen/Kulturen“ bei der KWG-Jahrestagung: Freitag, 11. Oktober 2024, Lutherstadt Wittenberg

 
Gärtnern ist die älteste Form der menschlichen Interaktion mit Pflanzen. Derzeit wird intensiv erforscht, inwiefern diese kulturelle Praktik direkt erfahren lässt, dass wir in einem großen artenübergreifenden Netzwerk des Lebendigen leben. ‚Gardening the World‘ als Konzept zielt auf ein besseres und nachhaltiges Miteinander zwischen Menschen und Pflanzen, das von den jüngsten Erkenntnissen der Plant Studies über die Bedeutung und die Fähigkeiten von Pflanzen ausgeht. Wir teilen den Lebensraum Erde mit einer Vielzahl anderer Lebewesen, mehr noch: wir verdanken insbesondere Pflanzen unser Leben. Pflanzen sind ‚Weltenbauer’ (Coccia 2020), sie liefern Sauerstoff, ernähren uns, sorgen für unsere Gesundheit und spenden uns in einem weiteren Sinn Wohlergehen (Walton 2021). „Gardens are ‚life support systems‘ for both their plants and their people“ (Myers 2017, 2) In Indigenem Verständnis der Potawatomi kann ein nach den Regeln der ‚ehrenhaften Ernte‘ (Kimmerer 2021) vollzogener Umgang mit Pflanzen ein Leben für alle Lebewesen auf der Erde ermöglichen, das von Respekt, Verantwortung und Dankbarkeit gegenüber der mehr als menschlichen Welt getragen ist. Außerdem macht die aktuelle Forschung zunehmend die sensuellen und kognitiven Fähigkeiten von Pflanzen sichtbar (z.B. Gagliano et al. 2014; Baluška et al. 2018; Simard 2022).
 
Vor diesem Hintergrund zielt das geplante Panel darauf, deutschsprachige Gartenliteratur in der Gegenwart sowohl in ihren ästhetischen als auch in ihren ethischen Dimensionen zu erschließen. ‚Gartenliteratur‘ ist keine Genrebezeichnung, sondern vielmehr „a thematic category of writing in forms ranging from practical guides on garden design and maintenance to poety, novels and essays“ (Goodbody 2023a, 14). Ähnlich wie beim Nature Writing gibt es auch beim Garden Writing eine lange angloamerikanisch geprägte Tradition, während die deutschsprachige Literatur aber noch wenig gesichtet oder analytisch erschlossen ist. Goodbody (2023b) hat eine erste Spur zu Werken von Rudolf Borchardt, Alma de l’Aigle, Jürgen Dahl und Barbara Frischmuth gelegt. Solche Spuren lassen sich auch etwa bei Jenny Erpenbeck, Peter Handke, Marion Poschmann oder Jan Wagner finden und ließen sich sogar historisch bis zu den ‘Klassikern‘ wie Goethes Wahlverwandtschaften zurückverfolgen.
 
Im Zusammenhang der Kulturpraktik des Writing the Garden nimmt unsere Sektion auch das reale Gärtnern und die unterschiedlichen, sich wandelnden Gartenkonzepte auf dem Weg vom ‚homo faber‘ zum ‚homo hortensis‘ (Schwarz 2019) in den Blick. Neuere wie ältere Konzepte des natürlichen oder naturnahen Gärtnerns, der ‘Garten in Bewegung‘ (Gilles de Clement) ebenso wie der ‘wuchernde Garten‘ (Emma Marris) prägen und inspirieren den gegenwärtigen globalen Gartendiskurs. Zudem lässt sich der ‚Gardening‘-Diskurs auch als Schlüssel zur Ausbildung von Resilienz in Zeiten des Anthropozän verstehen (z.B. Clément 2017; Stuart-Smith 2020; Solnit 2021; Gersdorf & Sandilands 2023). Im Kontext der deutschen Gartengeschichte soll allerdings auch die national bis nationalsozialistisch geprägte Idee des nordischen/natürlichen Gartens (Wolschke-Bulmahn 2009) reflektiert werden.
 
Erbeten werden Themenvorschläge, die sich dem vielfältigen Verhältnis zwischen Schreiben und Gärtnern widmen und dabei die Auswirkungen von lokalen Veränderungen auf globale Zusammenhänge im Blick behalten. Folgende Fragen können leitend sein für das Panel:
  • Wie lässt sich ein Garten schreiben?
  • Wie entstehen im Prozess des Schreibens in Zeichen transformierte Gärten?
  • Inwiefern lassen sich Schreib- und Darstellungsprozesse auf Verfahren und Praktiken im Garten bzw. des Gärtnerns beziehen?
  • Auf welche Weise erweitert das literarische Schreiben die Vorstellung des Gartens und des Gärtnerns?
  • Inwiefern werden aktuelle Gartenkonzepte in literarischen Texten verarbeitet?
  • In welche gesellschaftlichen oder kulturpolitischen Konzepte sind Gartenideen eingebunden?
  • Inwiefern tragen Gartentexte dem Umstand Rechnung, dass der Mensch als ein ‚Player‘ unter vielen anderen einen Anteil an der Selbstregulierung und Regeneration der Erde als Gesamtsystem hat?
 
Zitierte Literatur:
Baluška, František/Gagliano, Monica/Witzany, Günther (Hrsg.) (2018): Memory and Learning in Plants. Springer.
Clément, Gilles de (2017): Die Weisheit des Gärtners. Matthes & Seitz (OA 2004).
Coccia, Emanuele (2020): Die Wurzeln der Welt. Eine Philosophie der Pflanzen. Dtv (OA 2016).
Gagliano, Monica et al. (2014): Experience Teaches Plants to Learn Faster and Forget Slower in Environments where it Matters. In: Oecologica 175, 63-72.
Gersdorf, Catrin/Sandilands, Catriona (2023): Gardening (against) the Anthropocene. An Introduction, in: Gardening (against) the Anthropocene. Ecozon@. European Journal of Literature, Culture and Environment 14.1, 1-7.
Goodbody, Axel (2023a): Gardening the Planet: Literature and the Reimagining of Human/Nature Relations for the Anthropocene. In: Catrin Gersdorf u. Catriona Sandilands (Hrsg.): Gardening (against) the Anthropocene. Ecozon@. European Journal of Literature, Culture and Environment 14.1, 8-24.
Goodbody, Axel (2023b): Garden Writing im Anthropozän: von Rudolf Borchardt und Alma de l’Aigle bis Jürgen Dahl und Barbara Frischmuth. In: Tanja van Hoorn u. Ludwig Fischer (Hrsg.): Welche Natur? Und welche Literatur? Springer Nature, 47-63.
Kimmerer, Robin Wall (2021): Geflochtenes Süßgras. Die Weisheit der Pflanzen. Aufbau (OA 2013).
Marris, Emma (2011): Rambunctious Garden. Saving Nature in a Post-Wild World. Bloomsbury.
Myers, Natasha (2017): From Anthropocene to the Planthroposcene: Designing Gardens for Plant/People Involution. In: History and Anthropology, 1-5.
Schwarz, Astrid (2019): From Homo faber to Homo hortensis. Gardening techniques in the Anthropocene. In: Maria Paula Diogo, Ana Simões, Ana Duarte Rodrigues u. Davide Scarso (Hrsg.): Gardens and Human Agency in the Anthropocene. Routledge, 112-123.
Simard, Suzanne (2022): Finding the mother tree. Discovering the Wisdom of the Forest. Doubleday.
Solnit, Rebecca (2021): Orwell’s Roses. Viking.
Stuart-Smith, Sue (2020): The Well Gardened Mind. Rediscovering Nature in Modern World. William Collins.
Walton, Samantha (2021): Everybody needs Beauty. In Search of the Nature Cure. Bloomsbury.
Wolschke-Bulmahn, Joachim (2009): Gärten, Natur und völkische Ideologie. In: Rainer Hering (Hrsg.): Die Ordnung der Natur. Vorträge zu historischen Gärten und Parks in Schleswig-Holstein, S. 143-187.
 
Themenvorschläge (max. 300 Wörter) + eine kurze Biobibliographie werden erbeten bis zum 05.07.2024 an Dr. Marita Meyer, Berlin (marita.meyer@fu-berlin.de), PD Dr. Urte Stobbe, Universität zu Köln (urte.stobbe@uni-koeln.de) und Prof. Dr. Gabriele Dürbeck (gabriele.duerbeck@uni-vechta.de)

CfP: „Perspektiven der sozialwissenschaftlichen Gewaltforschung“

Tagung des Arbeitskreises „Gewalt als Problem soziologischer Theorie“ der DGS-Sektion „Soziologische Theorie“ (Zentrum für interdisziplinäre Forschung Bielefeld, 3. und 4. Juli 2025), organisiert von Max Breger, Ekkehard Coenen, Tabea Koepp, Felix Roßmeißl, Lena Verneuer-Emre

 
Mit der Tagung „Perspektiven der sozialwissenschaftlichen Gewaltforschung“ verfolgen wir das Ziel, diese vielfältigen Perspektiven zusammenzuführen, die sich in den letzten Jahren im Kontext der sozialwissenschaftlichen Gewaltforschung entwickelt haben. Mit unterschiedlichen Beiträgen wollen wir erschließen, wie das Forschungsfeld rund um das Thema Gewalt aktuell beschaffen ist, was ‚erreicht‘ wurde und in welche Richtungen sich die Forschung in Zukunft bewegen kann. Interessant sind hierfür theoretische Ansätze, empirische Forschungen wie auch methodisch-methodologische Herangehensweisen. Die Veranstaltung soll die Theorieperspektiven unterschiedlicher sozialwissenschaftlicher (Sub-)Disziplinen miteinander in Dialog bringen, verschiedene forschungspraktische Herausforderungen der Gewaltsoziologie beleuchten sowie Erkenntnisse und Beobachtungen zu den ‚Feldern der Gewalt‘ zusammentragen. Durch diesen Austausch hindurch wollen wir gemeinsam mögliche Zukünfte der sozialwissenschaftlichen Gewaltforschung in den Blick nehmen.
 
Eingeladen sind Vorschläge für Vorträge aus allen sozialwissenschaftlichen Disziplinen, die bestehende Debatten der Gewaltforschung und deren Aktualität diskutieren, empirische Forschung(sfragen) thematisieren, sich neuen Feldern und method(olog)ischen Herausforderungen widmen und/oder die Brücke zu sozial- und gesellschaftstheoretischen Ansätzen schlagen. Im Fokus der Vorträge sollen unter anderem folgende Fragestellungen stehen:
  • Mit welchen altbekannten, aktualisierten und neuartigen Phänomenen wird die sozialwissenschaftliche Gewaltforschung derzeit konfrontiert?
  • Welche sozialwissenschaftlichen Perspektiven auf Gewalt haben sich mittlerweile entwickelt, und wie lassen sie sich gewinnbringend in einen Dialog miteinander bringen?
  • Wie werden in der sozialwissenschaftlichen Gewaltforschung unterschiedliche Perspektiven (von Gewalterleidenden, Täter*innen, Dritten) untersucht?
  • Welche method(olog)ischen und/oder theoretischen Herausforderungen der sozialwissenschaftlichen Gewaltforschung bestehen?
 
Abstracts im Umfang von maximal 4.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) können bis zum 15. August 2024 an folgende E-Mail-Adresse gesendet werden: gewaltforschung[at]medien.uni-weimar.de
 

„Digitaler Pausenhof der KWG-Sektion „Wissenskulturen“

Offene Gespräche zu Wissenskulturen der Gegenwart – am 10. Juli zum Thema „Wissenschaft und Aktivismus“ mit Dr. Alexander Friedrich, Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin

 
Liebe Mitglieder und Interessierte der Sektion Wissenskulturen in der KWG, es geht weiter!
 
Wir freuen uns, Sie und Euch zu einem neuen „Digitalen Pausenhof“ am Mittwoch, 10. Juli von 12–13 Uhr einladen zu können.
 
Wie schon bei unserem letzten Treffen soll uns dieses Format in der Tradition eines literarischen Salons ein Diskussionsforum bieten, um uns über Fragen zum Selbstverständnis kulturwissenschaftlichen Arbeitens in der Gegenwart auszutauschen und uns im gemeinsamen Nachdenken über unsere Aktivitäten zusammenführen.
 
Am Mittwoch, den 10. Juli 2024, greifen wir das Jahresthema des Leibnitz-Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin auf und freuen uns auf einen Impulsbeitrag von Alexander Friedrich (ZfL) zum Thema Wissenschaft und Aktivismus:
Das Verhältnis von Wissenschaft und Aktivismus hat eine lange Geschichte. In aktuellen Debatten lässt sich unschwer das alte Muster Elfenbeinturm vs. Engagement erkennen. Historisch ist das Verhältnis deutlich vielgestaltiger und mit dem Blick auf die Gegenwart stellt sich die Frage, was vielleicht an neuen Aspekten hinzugekommen ist. Wie gestaltet sich das Verhältnis von Wissenschaft und Aktivismus unter Bedingungen neuer Dringlichkeit? Wie kann und wie sollte es sich (aus welchen Gründen) gestalten? Ausgehend von Diskussionen, die aktuellen zu dem Thema am Berliner Zentrum für Literatur- und Kulturforschung geführt werden, lädt das nächste Sektions-Treffen zu weiteren Beobachtungen und Überlegungen zu diesen Fragen ein.
 
Bei Interesse an einer Teilnahme am 10. Juli bitten wir um Anmeldung per E-Mail an: birgit.stammberger[at]uni-luebeck.de
 
Den Link schicken wir pünktlich vor Veranstaltungsbeginn an alle Interessiere. Wir freuen uns auf rege Teilnahme, sei es nur ein unverbindliches Hereinschnuppern. Auch im Vorfeld sind Ihre und Eure Kommentare und Anregungen zu möglichen Schwerpunktthemen für Folgetreffen sehr willkommen.
 
Mit herzlichen Grüßen Alfred Nordmann, Birgit Stammberger und Manuel Reinhard

Veranstaltungen des Graduiertenkollegs „Medienanthropologie“ (Bauhaus-Universität Weimar)

 

(1) Internationale Konferenz „Nothing Matters. On Negative Objects, Spaces, and Relations“, 13.–15. Juni 2024

Nothing literally matters today. In the face of severe ecological and geopolitical crises, materiality itself is deeply affected by nothingness and negativity: landscapes are riddled with holes and voids due to massive resource extraction, mountains of waste pile up as negative matter, glaciers shrink and become monuments of loss. Thus, we are confronted with a multitude of material no‐things, non‐places, and non‐relations. What relations do we maintain with the the void, the absent, the forgotten and the vanished? Through which operations, acts, gestures, and practices is something turned into nothing? How does nothing materialize in various media milieus like film, literature, and games? And what kind of hidden potentialities may lie in material nothingness? By proposing a material, relational, and operative view on nothing, the conference ties in with recent media‐philosophical concepts like operative ontologies and anthropomediality and brings them into dialogue with interdisciplinary discussions around the negative turn recently announced in contemporary social, geographical, and media theory.
 

(2) Workshop „Kinder der Krise“, 21.–22. Juni 2024

Seit ihrer Entdeckung erscheint die Kindheit als eine durch Krisen gekennzeichnete Lebenszeit. Als radikal relationales und auf die Zukunft hin offenes Lebensalter bedingt sie nicht nur eine besondere psychologische Aufmerksamkeit für ihre Krisenbewältigungs‐ und Transitionsstrategien, sondern auch eine immer engmaschigere pädagogisierende Sorge.
Aus medienanthropologischer, kultur‐ und literaturwissenschaftlicher Perspektive fragt der Workshop nach der Medienbedingtheit sowie den Medienmilieus und Mediatisierungen von Kindheit und Krise. Wie werden mit und durch Medien Kinder und Krisen relationiert? Welche Kinder und kindlichen Medien bringen Krisensituationen jeweils hervor? Wie bewältigen Kinder mit ihrer Hilfe Krisen? Und in welche Krisen geraten sie umgekehrt durch und mit Medien?
 

Weitere Informationen und die Programme der beiden Veranstaltungen finden sich online: https://www.uni-weimar.de/de/medien/institute/grama/veranstaltungen/workshops/

 

„Critiques of Power in the Arts“

mdw – University of Music and Performing Arts Vienna / 25–27 April 2024
 
From 25–27th of April 2024 at mdw – University of Music and Performing Arts Vienna, an international gathering (conference, performance, joint jamsession) will be held on the topic of Critiques of Power in the Arts, initiated by the Department of Cultural Management and Gender Studies in partnership with numerous organizations and individuals. We welcome you to this valuable networking, learning and listening opportunity and chance to meet and discuss topics related to critiques of power in the arts with colleagues from different countries, institutions, academic disciplines, artistic fields, and perspectives in a bit different framework: https://www.mdw.ac.at/ikm/veranstaltungen/critique-of-power-in-the-arts/

„Neues vom Tode: Aktuelle thanatologische Forschung im interdisziplinären Dialog“

Eberhard-Karls-Universität Tübingen / 21. und 22. März 2024
 
Der Arbeitskreis Thanatologie veranstaltet am 21. und 22. März 2024 an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen eine Tagung mit dem Titel „Neues vom Tode. Aktuelle thanatologische Forschung im interdisziplinären Dialog“. Diese Tagung richtet sich an Forscher:innen unterschiedlicher Disziplinen, die sich mit dem Themen Sterben, Tod und Trauer befassen. Weitere Informationen gibt es hier.

„GreenMuseumHub: Sustainable Futures for Museums and Heritage Sites“ an den Universitäten Würzburg, Helwan (Ägypten) und Manouba (Tunesien)

Würzburg, 4. und 5. Dezember 2023
 
Ort: in Präsenz im WueLAB, Beatrice-Edgell-Weg 21, 97074 Würzburg UND am Abend via Zoom (Registrierungs-Link: https://uni-wuerzburg.zoom-x.de/meeting/register/u5Eld-uvpjIiHdc38CGYRYIi4aMh0ELnbQaf)
Beginn: 12 Uhr (in Präsenz), ab 17 Uhr auch via Zoom
 
Am Nachmittag finden in Präsenz verschiedene Workshops statt, die sich auf das Vorstellen der Projektziele, das Kennenlernen untereinander und die Annäherung an das Thema „Nachhaltigkeit im Kulturbereich“ fokussieren werden. Ab 17 Uhr beginnen Abendvorträge mit einem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit im Museum, die via Zoom auch digital übertragen werden. Für unsere ägyptischen und tunesischen Zuhörer:innen bieten wir in Zoom eine arabische Simultanübersetzung an.
 
Sprecher:innen: Stefanie Dowidat (Transformationsmanagerin für nachhaltige Museen), Lars Petersen (Badisches Landesmuseum Karlsruhe), Frauke Stengel (Zeppelin Museum Friedrichshafen), Luisa Wesch und Karen Hehnke (Nachhaltige Ausstellungen)
 
Eintritt frei!

CfP: „Frames and Framing: Dynamic Nature and Material-Cognitive Interplays“ (Deadline: March 3, 2024)

edited by Natalia Igl & Martina Sauer,  in Zeitschrift für Semiotik, edited by Ellen Fricke and Martin Siefke, Tübingen: Stauffenburg

Within semiotics research, the notions of ‘frames’ and ‘framing’ have been around for quite some time, drawing inter alia on method of Frame Analysis established by Erving Goffman in 1974. Frames can be seen as key concepts to explain how humans make sense of situations, interactions, and semiotic artefacts in general. With the speccial issue we aim to shed light on the interplay of materiality and cognition by looking at concrete material framing strategies in art and literature and how they evoke and functionalize (sometimes conflicting) cognitive frames in the process of engaging a reader or spectator.

More information can be found here.

Über das Unsagbare sprechen – Ein interdisziplinär religionslinguistischer Methodenworkshop

Vom 2. bis 3. Dezember an der Universität Bremen

Religiosität ist in vielen Fällen von einer Erfahrung der Sprachlosigkeit und einer Begegnung mit dem Unsagbaren geprägt. Doch wie ist mit dem Widerspruch des Sprechens über das Unsagbare umzugehen und wie lassen sich Sprachlosigkeit und Unsagbarkeit forschungspraktisch untersuchen? In unserem primär religionslinguistisch jedoch interdisziplinär offenen Workshop möchten wir dieser Frage nachgehen und anhand verschiedener Methoden und Konzepte Zugänge zum Sprechen über das Unsagbare diskutieren.

Die Religionslinguistik ist Teil des weiten Felds der kulturwissenschaftlichen Linguistik und pflegt als junge Teildisziplin der Sprachwissenschaft in ihrer fortschreitenden Grundlagenbildung eine dynamische Beziehung zu verwandten nicht-linguistischen Disziplinen. Hieraus ergibt sich eine grundlegende Offenheit, das Verhältnis von Sprache und Religion interdisziplinär zu diskutieren, wofür ein Workshop einen geeigneten Rahmen bietet.

Während wir am Samstag anhand von 6 Beiträgen zum Thema Sprachlosigkeit ins Gespräch kommen wollen, möchten wir uns am Folgetag im Rahmen eines Feldforschungsausflugs lebensnah mit dem Thema auseinandersetzen (genaueres hierzu im Workshop). Weitere Informationen zum Ablauf des Workshops finden Sie hier.

 
Am Samstag kann überdies digital an dem Workshop teilgenommen werden. Hierfür bei Jonas Trochemowitz (trochemo@uni-bremen) anmelden.

Form und Funktion der Philosophie Ernst Cassirers. Workshop zum 100-jährigen Jubiläum der Philosophie der symbolischen Formen

Workshop vom 7. bis 8. Dezember im Warburg-Haus (Lesesaal), Heilwigstraße 116, 20249 Hamburg.

Vor 100 Jahren erschien der erste Band der Philosophie der symbolischen Formen Ernst Cassirers, eines der meistdiskutierten Werke des 20. Jahrhunderts. Eigenen Angaben zufolge wurde Cassirers kulturphilosophisches Hauptwerk durch einen Besuch der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg inspiriert: Anhand vielfältigen Materials analysiert Cassirer die menschlichen Ausdrucksphänomene und Produktionsweisen und hat damit wichtige Impulse für aktuelle Forschungen im Bereich der Kulturphilosophie sowie der Cultural Studies gegeben. 100 Jahre später lässt sich die Frage stellen, was uns die Philosophie der symbolischen Formen heute noch zu sagen hat. Was ist es, das uns an dieser Art des Philosophierens bis heute fasziniert und wie lässt sich der Geist der Philosophie der symbolischen Formen für die Gegenwart fruchtbar machen?

Im Zentrum des Nachwuchs-Workshops, der vom 7. bis 8. Dezember 2023 im Warburg-Haus in Hamburg stattfindet, steht die Frage nach Form und Funktion des Philosophierens selbst, die sich in der Systematik der Philosophie der symbolischen Formen verkörpern, und inwiefern diese Systematik eine fruchtbare Heuristik bzw. Methode für ein zeitgenössisches Philosophieren bereitstellt.

 

Weitere Informationen finden Sie hier.

Interessierte möchten wir bitten, sich bis Ende November unter cassirer2023@online.de anzumelden.

CfA: „Ästhetik als epistemisches Kriterium in den Geistes- und Sozialwissenschaften“ (Münster, 29. Februar/01. März 2024)

Spätestens seit der Kritik klassischer Vorstellungen (Kuhn 1973) über epistemische Werte (Kuhn 1973; Rooney 1992; Longino 1995) in den Wissenschaften wird speziell die seit der Gründungszeit der Sozialwissenschaften aufgeworfene Annahme, dass diese wertneutral sein müssten und könnten (Weber 1988), umfassend in Frage gestellt (Adorno 1978; Albert 1984). Demnach müsse die Wertgebundenheit
geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung, ihre Situierung innerhalb bestimmter sozio-politischer Kontexte und einer sozio-historischen Genese in einer begleitenden wissenschaftstheoretischen- und – soziologischen Reflexion berücksichtigt werden.

In Folge der gesteigerten Aufmerksamkeit für die Entstehungs- und Umweltbedingungen sozialwissenschaftlicher Theoriebildung hat sich das Forschungsfeld inzwischen weiter ausdifferenziert. Nicht nur die normative Aufladung von Forschungsperspektiven, sondern auch ihre affektive Dimension
tritt in das Relief wissenschaftssoziologischer Betrachtungen. So hat die Soziologin Elena Beregow (2021) unter anderem im Anschluss an Ludwik Flecks Arbeiten zu Denkstilen und Denkkollektiven in einem Beitrag über „Theorieatmosphären“ gezeigt, dass es neben der Wert- auch eine Zeit- und Ortsgebundenheit sozialwissenschaftlicher Theoriebildung gibt. Solche atmosphärischen Einflüsse auf
die Auswahl und Bildung von Theorien haben auch historisch eine große Relevanz, wie der Kulturhistoriker Philipp Felsch in seinem Buch „Der lange Sommer der Theorie“ (2016) gezeigt hat. Die Zeit- und Ortsgebundenheit theoretischer Orientierungen ruft dazu auf, eine Sphäre vermeintlich reiner wissenschaftlich-rationaler Evidenzkriterien von Forschungsprogrammen kritisch zu
hinterfragen. Es lässt sich anhand der Geschichte wissenschaftstheoretischer und -soziologischer Reflexionen der geistes- und Sozialwissenschaften eine immer stärker ausgebildete Sensibilität für subtile Einflussgrößen in der Theoriebildung beobachten. Bei der Betrachtung der Entstehung und Entwicklung wissenschaftlicher Tatsachen (Fleck 1980) wirft ein Blick in die Naturwissenschaften die
Frage auf, ob nicht auch Ästhetik eine solche subtile Einflussgröße sein könnte. Die Physikerin Sabine Hossenfelder (2018) hat in dieser Frage für die Physik einen Anstoß gegeben. In ihrer Betrachtung identifiziert und problematisiert sie eine auffällige Nähe zwischen Schönheits- und Wahrheitsvorstellungen in maßgebenden Arbeiten der Physikgeschichte.

Wir möchten der Frage nach der Bedeutung ästhetischer Einflüsse in der geistes- und sozialwissenschaftlichen Theoriebildung nachgehen. Dabei geht es uns zunächst nicht um eine direkte Problematisierung, sondern um die Identifikation einer Forschungslücke in der wissenschaftstheoretischen und -soziologischen Reflexion. Die Geschichte geistes- und sozialwissenschaftlicher Theoriebildung kann durch die Berücksichtigung historischer, sozio-kultureller und ihrer Wechselwirkung mit ästhetischen Einflussfaktoren unter einem neuen Gesichtspunkt betrachtet werden. Unsere Forschungsfrage für den Workshop lautet daher: Welchen Stellenwert nimmt Ästhetik als epistemisches Kriterium in der Entwicklung, Durchsetzung und Auswahl von Theorien in den Geistes- und Sozialwissenschaften ein?

Mit dieser Frage geht es uns nicht darum, nur die ersten Betrachtungen der Physikgeschichte unter ästhetischen Gesichtspunkten auf die Geistes- und Sozialwissenschaften zu übertragen, sondern der grundlegenden Intuition der Wissenschaftsästhetik zu folgen. Hier taucht die Position auf, dass Ästhetik kein marginaler Aspekt, sondern geradezu konstitutiv für die Entwicklung von Theorien ist (Fischer 1997; Wille 2004). Inwiefern dies für die Geistes- und Sozialwissenschaften zutrifft, ist das leitende Erkenntnisinteresse unseres Workshops. Wir möchten dieser Frage nachgehen, indem wir anhand paradigmatischer und theoriegeschichtlicher wie auch kontemporärer Beispiele Indikatoren herausarbeiten, anhand derer sich Ästhetik als epistemisches Kriterium bestimmen und identifizieren lässt. Um dieses Ziel zu erreichen, bietet es sich an, den Workshop in einem explorativen Arbeitsformat zu gestalten. Die Kombination aus systematischer und historischer Perspektive verspricht erste Erkenntnisse auf dem Weg zu einem ganzheitlichen Begriff einer Theorieästhetik der Geistes- und Sozialwissenschaften zu eröffnen. Wir konnten als Expert*innen Elena Beregow von der Universität der Bundeswehr in München und Philipp Felsch von der Humboldt-Universität in Berlin gewinnen, die
komplementäre Zugänge zum Workshopthema bieten. Neben ihrem Input kommt es uns auf möglichst diverse Zugänge zum Thema an. Daher bitten wir alle Teilnehmer*innen, jeweils ein einschlägiges mediales Beispiel (z. B. einen Text- oder Interviewausschnitt, Vorlesungsmitschnitt, Radio- oder Fernsehbeitrag, Podcast, Blogbeitrag, Erfahrungsbericht, eine biographische Episode etc.) aus ihrem
eigenen Fachkontext mitzubringen, sodass wir anhand konkreter Beispiele eine erste Typologie erarbeiten können. Die Beiträge sollen dabei vor allem an der oben genannten Leitfrage des Workshops orientiert sein. Der Workshop wird durch einen Abendvortrag und ein gemeinsames Abendessen gerahmt.

Der Workshop richtet sich vordergründig an Promovierende und fortgeschrittene Masterstudierende. Alle Interessierten schicken ihren Teilnahmewunsch bitte mit Begründung und Angabe eines Beispiels aus einer einschlägigen Disziplin (max. 500 Wörter) bis zum 7. Januar 2024 per E-Mail als PDF-Datei an die Organisatoren Carsten Ohlrogge (carsten.ohlrogge@uni-muenster.de) und Tobias Bauer
(tobias.bauer@stud.uni-frankfurt.de). Der Workshop findet am Zentrum für Wissenschaftstheorie an der Universität Münster statt. Reise- und Übernachtungskosten können leider nicht übernommen werden.

CfP: „Neues vom Tode Aktuelle thanatologische Forschung im interdisziplinären Dialog“ (Tübingen, 21./22. März 2024)

Als massenmediales Thema ist das Lebensende ein häufiger Bestandteil der alltäglichen Informationsflut: Gestorben wird im Krieg, im Krankenhaus, im dienstlichen Einsatz, im hohen Alter, zu früh, nach langer oder kurzer schwerer Krankheit, durch eigene oder fremde Hand usw. usf. Demgegenüber sind subjektive Begegnungen mit Todesfällen gnädig selten, wenn man nicht gerade in professionellen Kontexten dem Lebensende ›von Berufs wegen‹ begegnet oder das Unglück erleidet, in einem Krisenherd, einem ›failed state‹ und in anderen gefährlichen Umgebungen zu leben.

In der Konfrontation mit Sterbe- und mit Todesfällen evoziert, wie Thanatolog:innen wissen, der Tod selbst dann, wenn er ein Leben beendet hat, für diejenigen, die sich damit analytisch befassen, Neuigkeiten – und zwar sowohl über den Fall wie auch über sich selbst. Da es sich hierbei um einen Effekt handeln dürfte, der viele Disziplinen betrifft und insbesondere in Soziologie, Psychologie, Erziehungs- und Rechtswissenschaft, (Kunst-)Geschichte und verwandten Feldern auffindbar ist, bietet es sich an, die Jahrestagung des Arbeitskreises Thanatologie explizit einer interdisziplinären Auslotung des Nachdenkens und Recherchierens über den Tod zu widmen. Eingeladen sind Abstracts, die dem thanatologischen Forschen, seinen Grenzen und seinen Möglichkeiten sowohl auf empirischen wie auch theoretischen Wegen nachspüren.

Beitragsvorschläge können noch bis zum 30. November 2023 eingereicht werden. Alle weiteren Informationen und die vollständige Ausschreibung finden sich hier.

Online Lecture Series „Sensing Stories. Approaches on Multisensory Narration in Arts and Media“ (Nov ‘23 – Jan ‘24)

How could stories be told immersively? Is storytelling beyond text, language and image even possible? What narrative potential do kinaesthetics, proprioception, olfaction, haptics or gustation hold in this regard?

The international and transdisciplinary online lecture series „Sensing Stories: Approaches on Multisensory Narration in Arts and Media“ will explore these questions from November 7 2023 to January 30 2024. Thematically, the lectures will address historical antecedents and current analogous examples of multisensory narration as well as the promises of patents, prototypes and utopias of multisensory media and arts.

The declared aim of the lecture series is no more and no less than to break open the existing paradigm of linguistic and audiovisual narration and to reflect on multisensory narration against the background of past and current developments, visions and imaginaries.

The event will take place via the online platform Zoom. Please register at: contact(at)sensingstories.net

More information can be found online: sensingstories.net

The lecture series is a cooperation between Patrick Rupert-Kruse (University of Applied Sciences Kiel) and Nora Benterbusch (Saarland University, Saarbrücken)

CFP: „Selfing and Shelving: Zines, Zine Media, and Zintivism“ (Symposium, Mainz, 3. Mai 2024)

Zines are extremely versatile and shapeshift across various historical and cultural contexts. The term covers a wide range of objects with different aesthetic and material qualities as well as contexts of production and reception: Zines accommodate the collective concerns of fans and activists (zintivism) and the personal voice of the diarist and letter writer. Since the rise of digital media, zines and their aesthetics have become portable: Digitised and digital zines exist alongside blogs, social media, podcasts, and substacks, which seem to exhibit zine-y tendencies, while digital infrastructures have changed the ways that print zines are produced, distributed, and archived.

At the same time, print media, including zines, have seen a revival and postdigital reinvention, not the least as a paper-based escape from screens. In this new constellation, we propose to revisit questions like: Where does the zine begin and end and how have its meanings changed for readers, collectors, and makers? How can contemporary developments of the zine (like the wave of quaranzines) change our understanding of its meaning, genealogy, and archive? And what, and where, are zines now?

This symposium suggests considering these questions through the lens of

shelving – the zine at home, on the shelves of libraries, archives, and collectors, its repurposing and disassembling, its neglect as ephemera as well as remediation through reprints and staging in exhibitions, coffee table books, etc.

and ‘selfing’ – the zine as a tool in making identities and ‘working on the self,’ as a ‘third space’ for new subjectivities, as ‘sticky’ with affects, as the glue of communal belonging (local/transnational), as resource for ‘subcultural capital’ and distinction, and as conduit for relationships and activism.

We especially welcome papers that propose theoretical approaches which attend to the materiality of zines and zine production and consider the printed zine as only one form of zine media. We are interested in new approaches to zines as well as in investigations of media and objects that borrow from, reference, mimic, disguise as, or are influenced by the zine – that are in some way zine-y and take the format, aesthetics, tone, and /or affect beyond paper.

Please send an abstract (ca. 300 words) + short bio to safazli@uni-mainz.de and milos.hroch@fsv.cuni.cz by December 31, 2023 This symposium is designed as a friendly space for established and emerging scholars to share and discuss ideas. We also encourage practitioners to apply and are happy to accommodate non-academic formats of presentation.

 

Organisers

  • Sabina Fazli, Obama Institute, Johannes Gutenberg University, Mainz, Germany
  • Miloš Hroch, Charles University, Prague, Czech Republic

CFP: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik (LiLi). Themenheft: Lesende und erlesene Körper (September 2025)

Diese Heftausgabe der Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik (LiLi) widmet sich den Aspekten der Verkörpertheit und Sprachlichkeit in Verbindung mit der kulturellen Praktik des ‚Lesens‘. Anschließend an den Body Turn wird diese vielschichtige Thematik aus einer integrierten Perspektive behandelt, die literaturwissenschaftliche und linguistische Beiträge umfasst und die interdisziplinäre (etwa philosophische, soziologische und kulturwissenschaftliche) Zugänge einschließt.

Thematisiert werden soll zum einen die Körperlichkeit des Leseaktes (vgl. etwa Schön 1993). So könnte die Körperlichkeit Lesender (etwa verschiedene „Lesegebärden“, Gesten, konventionalisierte oder subversive Körperpraktiken) in den Blick genommen werden, wie sie in literarischen Leseszenen, in Filmen (Rouget/Schaffers 2019; Rouget 2021) und in Ikonographien des Lesens zur Darstellung kommen (vgl. z.B. Hron et al., 2020; Grond-Rigler; Keller 2011). Zudem könnten Leseszenen im Alltag, die an bestimmte (körperliche und verbale) Praktiken gebunden sind, bearbeitet werden: Lesende Körper realisieren z.B. im Umgang mit digitalen Medien via Smartphones mit Handbewegungen und Körperhaltungen verbundene berührende, ‚swipende‘, ‚draggende‘ Gesten, sodass sie zu „Ganzkörperschnittstellen“ (Wildfeuer et al. 2020, S. 51) werden, die Virtualität und Körperlichkeit verschmelzen lassen. Als ‚Smombies‘ laufen lesende Körper scheinbar körpervergessen durch die Welt, wodurch sie zum Symbol für eine neue Generation, der ‚Head- Down-Generation‘, werden. Hier könnte also u.a. danach gefragt werden, inwiefern das digitale Lesen zu neuen ‚Verlusten der Sinnlichkeit oder Verwandlungen der Lesenden‘ (vgl. Schön 1993) führt. Mit Blick auf die Betextung im öffentlichen Raum werden orts-, zeit- und raumgebundene Körper (Domke 2014) geschaffen, die sich im Akt des Lesens räumlich positionieren oder die positioniert werden. In Ausstellungen (und im Zoo usw.) wird das Ausgestellte interpretiert, werden zugehörige Informationstafeln gelesen und diskutiert, stellen Beobachter*innen ihre fokussierte Wahrnehmung körperlich und verbal zur Schau (Hausendorf 2007). Bezogen auf die Körperlichkeit des Leseaktes könnte also u.a. im Rahmen einer interaktionalen Multimodalitätsforschung nach spezifischen Gesten und Praktiken gefragt werden, die Körper im Akt des Lesens betonen, verändern, lenken, suspendieren und sprachlich interaktiv relevant setzen.

Zum anderen soll auch das (Er-)Lesen von Körpern in den Fokus kommen: So kann etwa der eigene Körper gelesen werden – „Schon nach wenigen Wochen realisierte ich, dass mein Körper ein Buch war, in das ich bislang kaum hineingelesen hatte. Ein erstaunliches, sich selbst fortschreibendes Buch, das immer wieder neue Kapitel auftat“ (Trojanow 2016, S. 30) – oder der Körper der ‚Anderen‘ (vgl. Schaffers 2006). Mit Bezug auf Schmerz- und Krankheitserfahrungen werden Körper in der Gesundheitskommunikation (z.B. in (Physio- )Therapie- und Arzt-Patient*innen-Gesprächen) zu (problematisierten) Zeichen, die gelesen und versprachlicht werden müssen, um interaktiv verstehbar zu werden. Erlernbare Körperbewegungen und -haltungen (z.B. im Sport) können zudem eng mit einem (vor- oder nachgängigen) Lesen (z.B. von Ratgeberbüchern) verzahnt sein (vgl. Ortner 2023) und somit multimodale Interaktion und diskursives Wissen in einem materiell-semiotischen Knoten verbinden. Körper sind in diesem Sinne holistische, lesbare Zeichen, deren Bedeutsamkeit auch durch die anderen – die Lesenden – erst (interaktiv) hergestellt wird. Diese Körper können menschlich, tierlich oder Cyborgs (Haraway 1995) sein und sich einer kategorialen Zuschreibung entziehen. Die (aus)erlesenen Körper können vertraut oder fremd, nah oder fern sein bzw. als solche gelesen und interpretiert werden. Sie können offen lesbar sein ‚wie ein Buch‘ oder verschlossen sein wie ‚eine Auster‘, sie können interpretierbare Zeichen bewusst senden oder verbergen, sie können auch unfreiwillig gelesen oder (etwa in interkulturellen und interspezifischen Begegnungen) als ‚unlesbar‘ wahrgenommen werden. In der Performance- Kunst, in der Werbung oder auf Instagram werden Körper wiederum als lesbare Zeichen (z.B. für Verletzlichkeit, für Stärke, für Mobilität, Jugendlichkeit usw.) inszeniert. Mit anderen Worten: Körper sind soziale Konstruktionen, die ‚als xy (männlich / weiblich, jung/alt usw.) gelesen werden (oder gelesen werden wollen/sollen)‘. Aus kulturlinguistischer Sicht stellt sich dabei die Frage, wie viel Agency den sozialen Akteur*innen bezüglich der (richtigen, gewünschten) Lesart ihres Körpers zuteilwird und wie die Lesarten von Körpern diskursiv verhandelt werden. Dinge, die wir (nur) beobachten, sind „Phänomene“, „liest man die Dinge, dann setzt man voraus, daß sie etwas bedeuten, und versucht, diese Bedeutung zu entziffern“ (Flusser 1993, S. 123). Zu fragen wäre daher auch: Lässt sich aus einer literatur- und kulturwissenschaftlichen bzw. -linguistischen Perspektive heraus bestimmen, wo das Beobachten der Phänomene aufhört und das Lesen und damit die Konstruktion von Bedeutung beginnt? Wie lässt sich das Körperlesen – v.a. in der multimodalen Linguistik – qualitativ, als eine besondere kulturelle Geste/Gebärde/Praktik, von Interpretation unterscheiden? Und wodurch können Akte des Hinein- und Hinauslesens (z.B. im Rahmen von egozentrischer und allozentrischer Empathie, Breyer 2013) differenziert werden?

Unter lesenden und erlesenen Körpern verstehen wir somit gleichermaßen die (manchmal auch zeitgleich) aktive und passive Beteiligung von Körpern am Erzeugen und Lesen von Zeichen. Der Körper ist der Ort, an dem sich wahrnehmende Aktivitäten (Sinneswahrnehmungen / Gefühle / Kognition) bündeln, die es bedarf, um Weltvorkommnisse zu verstehen. Was mit Hilfe des eigenen Körpers (aus-/auf-/ab-)gelesen wird, können kulturelle und konventionalisierte Zeichen/Symbole sein (Texte) oder natürliche Indikatoren (Symptome). Diese gelesenen Zeichen können deponiert (z.B. als Fährten/Spuren) oder performativ aufgeführt werden. In diesem Sinne werden Körper selbst zu lesbaren, kulturellen Zeichen (im Akt des Lesens).

Wir freuen uns über zahlreiche Themenvorschläge in Form eines kurzen Abstracts (max. 2.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) bis zum 15.09.2023 an die beiden Herausgeberinnen des Themenheftes Uta Schaffers (schaffers@uni-koblenz.de) und Pamela Steen (steen@uni-koblenz.de). Wir melden uns bis zum 30.11.2023 bezüglich einer Annahme des Beitrags in das Heft zurück; Frist für die Einreichung der fertigen Beiträge (50.000 bis 90.000 Zeichen) ist der 01.10.2024.

Literatur:

  • Breyer, Thiemo: Empathie und ihre Grenzen. Diskursive Vielfalt – phänomenale Einehit? In. Thiemo Breyer (Hg.): Grenzen der Empathie. Philosophische, psychologische und anthropologische Perspektiven. München: Wilhelm Fink, 2013.
  • Domke, Christine: Die Betextung des öffentlichen Raumes. Eine Studie zur Spezifik von Meso- Kommunikation am Beispiel von Bahnhöfen, Innenstädten und Flughäfen. Heidelberg: Winter, 2014.
  • Flusser, Vilém. Dinge und Undinge. Phänomenologische Skizzen. Mit einem Nachwort von Florian Rötzer. München: Carl Hanser, 1993.
  • Franzmann, Bodo (Hg.): Handbuch Lesen. Baltmannsweiler: Schneider, 2001.
  • Grond-Rigler, Christine/Keller, Felix (Hg.): Die Sichtbarkeit des Lesens. Variationen eines Dispositivs. Innsbruck: StudienVerlag, 2011.
  • Hron, Irina/Kita-Huber, Jadwiga/Schulte, Sanna (Hg.): Leseszenen. Poetologie – Geschichte – Medialität. Heidelberg: Winter., 2020 (auch: Lesegebärden. Tagung mit Vorträgen, Lesung und Gespräch im Literaturhaus Wien (https://www.literaturhaus.at/index.php?id=205&tx_ttnews%5Btt_news%5D=3404&c Hash=3531ef2cc949c6533af21a64a1bee27a).
  • Rautenberg, Ursula/Schneider, Ute (Hg.): Lesen. Ein interdisziplinäres Handbuch. Berlin/Boston: de Gruyter, 2016.
  • Haraway, Donna: Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen. Herausgegeben und eingeleitet von Carmen Hammer und Immanuel Stieß. Frankfurt am Main/New York: Campus, 1995.
  • Hausendorf, Heiko: Die Sprache der Kunstkommunikation und ihre interdisziplinäre Relevanz. In: Heike Hausendorf (Hg.): Vor dem Kunstwerk. Interdisziplinäre Aspekte des Sprechens und Schreibens über Kunst. München: Wilhelm Fink, 17–51.
  • Honold, Alexander/Parr, Rolf: Grundthemen der Literaturwissenschaft: Lesen. Berlin/Boston: De Gruyter, 2018.
  • Ortner, Heike: Sprache – Bewegung – Instruktion. Multimodales Anleiten in Texten, audiovisuellen Medien und direkter Interaktion. Berlin/Boston: De Gruyter, 2023.
  • Schaffers, Uta: Konstruktionen der Fremde. Erfahren, verschriftlicht und erlesen am Beispiel Japan. Berlin; New York: Walter De Gruyter, 2006.
  • Schaffers, Uta/Rouget, Timo: Die Arbeit an der Verbindlichkeit: Reglementierungen und Normierungen der Lesepraxis und ihre Irritation. In: Bauks, Michaela et al. (Hg.): Verbindlichkeit. Stärken einer schwachen Normativität. Bielefeld: transcript. 2019, S. 155–179.
  • Rouget, Timo: Filmische Leseszenen. Ausdruck und Wahrnehmung ästhetischer Erfahrung. Berlin/Boston: de Gruyter, 2021.
  • Schön, Erich: Der V erlust der Sinnlichkeit oder die V erwandlungen des Lesers. Mentalitätswandel um 1800. Stuttgart: Klett-Cotta, 1993.
  • Trojanow, Ilja: Meine Olympiade. Ein Amateur, vier Jahre, 80 Disziplinen. Frankfurt a.M.: S. Fischer, 2016.
  • Wildfeuer, Janina/Bateman, John A./Hiippala, Tuomo: Multimodalität. Grundlagen, Forschung und Analyse – eine problemorientierte Einführung. Berlin/Boston: De Gruyter, 2020.

Internationale Konferenz: „Geistesgegenwart und Nachdenklichkeit. Kleine Formen der Intervention“ (TU Dresden, 6.–7. Juli 2023)

Im Zentrum der internationalen Konferenz an der Technischen Universität Dresden soll das Disruptions­potential des spatialen und temporalen ›Zwischenraums‹ kleiner Formen stehen. Denn deren besondere Dynamik beschränkt sich keineswegs darauf, dass sie den für die Moderne charakteristischen Imperativen der Beschleunigung, des Aktualitätsdrucks und der Gegenwärtigkeit gehorchen. Die Konferenz widmet sich vielmehr der Frage, inwiefern kleine Formen dank ihres beson­deren ›Sensoriums für Flüchtigkeit‹ dazu tendieren, die ökono­mischen Zwänge ihrer Hervor­bringung sowie die (zeit-)räumliche Konfiguration, in die sie sich einschreiben, zu reflektieren, zu durchbrechen und zu unterlaufen. Indem sie die äußerlichen Bedin­gungen ihres Erscheinens in eine produktive Unter­brechung von Routinen trans­formieren, so die Hypothese, konstituieren kleine Text- und Bildformate ein Spielfeld, auf dem ein Umschlag von Zeitdruck in Zeitvertreib, von knappen Aufmerksamkeits­ressour­cen in unerschöpf­liche Deutungsoptionen, von Effizienz in Emer­genz statt­finden kann.

Keynote: Prof. Paul Fleming (Cornell University)

Die Tagung am Institut für Germanistik und Medienkulturen der TU Dresden findet am 6. und 7. Juli 2023 im Festsaal im Tillich-Bau (Helmholtzstraße 6–8) statt und wird von Dr. Bernhard Stricker organisiert.

Weitere Informationen und das Programm finden sich online: <https://tu-dresden.de/gsw/slk/germanistik/mwndl/die-professur/news/6-7-juli-2023-tagung-geistesgegenwart-und-nachdenklichkeit-kleine-formen-der-intervention>

 

Conference „Contesting 21st Century B/Orders“ (September 6-8, 2023 | European University Viadrina Frankfurt (Oder), Germany)

Borders are sites of contestation worldwide and have undergone a fundamental transformation within the last decades. “Border struggles” at and around borders thereby play a crucial role in (de)stabilizing certain societal orders and accordingly border and migration regimes. During its 16 sessions, the conference „Contesting 21st Century B/Orders“ aims to discuss a range of border and order concepts from socio-symbolic to geopolitical perspectives. By bringing together scholars from different disciplinary backgrounds the conference wants to deepen the understanding of how the borders of the contemporary world are shaped and how societal orders in the 21st century are changing through new forms of border and boundary drawing.

The conference is organized by the Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION which celebrates its 10th anniversary this year, in collaboration with the research networks „Borders in Globalization“ (BIG) and the „Transfrontier Euro-Institut Network“ (TEIN).

WITH
Keynote Speakers: Marie Sandberg (Univ. Copenhagen) and Elizabeth Vallet (BIG, Univ. du Québec à Montréal), Roundtable Speakers: Sabine Hess (Univ. Göttingen), Emanuel Brunet-Jailly (Univ. Victoria), Elżbieta Opiłowska (Univ. Wroclaw), Astrid Fellner (Univ. Saarland) and many others.

PROGRAM & REGISTRATION
We are happy to announce that the program can now be viewed online. To do so, click here: www.borders-in-motion.de/en/conference-2023

Also, the registration for non-speakers is now open. The conference is free, but you must be registered until August 20, 2023. To register please go to: https://forms.europa-uni.de/form/alias/EUV/contesting_21st_century_borders/.

 

Tagung: „Musik in der spätmodernen Gesellschaft. Krisen – Chancen – Transformationen“ mit angegliedertem Workshop, 21.-23. September 2023, an der HfM Weimar

Gesellschaftstheorien der Moderne gehen davon aus, dass wir in einer von Kapitalismus und Technologien geprägten und auf Wachstum und Steigerung ausgerichteten Gesellschaft leben. Es handelt sich allerdings um eine spätmoderne Gesellschaft, da sie sich aufgrund einer Vielzahl von Krisen kurz vor oder bereits mitten in tiefgreifenden, in ihren Konsequenzen noch nicht absehbaren Transformationsprozessen befindet. Die Klimakrise, durch die sich die Lebensbedingungen auf unserem Planeten stark verändern, beruht bekanntermaßen auf der exzessiven Nutzung fossiler Energien, die für den Betrieb von Technologien erforderlich sind, welche wiederum Voraussetzungen für ein gewinn- und wachstumsorientiertes, kapitalistisches Wirtschaften sind. Hinzu kommen psychische Krisenerfahrungen wie Entfremdung und Burnout sowie politische Krisen – von Populismus und einer Krise der demokratischen Institutionen bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen.

Musik in der Spätmoderne ist eng mit Kapitalismus, Technologien und Konsum und daher auch eng mit den spätmodernen Krisen verknüpft – und sei es, dass Musik zur Linderung oder Kompensation von Krisenerfahrungen eingesetzt wird. Zugleich gestalten viele Menschen ihre Selbst- und Weltbeziehungen mit Hilfe von Musik und musikalischen Praktiken.

Die Veranstaltung bringt gesellschaftstheoretisch orientierte Musikforscher:innen und musikinteressierte Soziolog:innen zu einer Art ‚Think Tank‘ zusammen, um sich mit Fragen der Musik in der spätmodernen Gesellschaft auseinanderzusetzen. Ziele sind ein theoretischer Rahmen und eine Forschungs-Agenda der soziologisch orientierten Musikforschung im Hinblick auf die sich abzeichnenden gesellschaftlichen und kulturellen Transformationsprozesse und deren Auswirkungen auf das Musikleben der Gegenwart und Zukunft. Im Hintergrund steht der Wunsch nach einer theoretisch und empirisch fundierten Musiksoziologie der Gegenwart jenseits der inzwischen gut etablierten Sozialgeschichte der (älteren europäischen) Musik.

Die Teilnahme an der öffentlichen Veranstaltung ist kostenlos. Die Teilnahme am Workshop erfordert eine vorherige Anmeldung.

Das Programm und alle weiteren Informationen finden Sie auf der Tagungs-Website: https://musiksoziologie.hfm-weimar.de/

Netzwerk: „Das Komische als Kulturwissenschaft“ / „Comedy as Cultural Studies“

Für ein geplantes DFG-Netzwerk, das Komik als eigenständige kulturelle Praxis begreift, sich unter Berücksichtigung des historischen und medialen Wandels mit ihren Formen, Konfigurationen und Verfahren, ihren Wirkungen und Funktionen, ihren Extremen, Grenzen und blinden Flecken auseinandersetzt, werden Projekte aus den Geistes- und Sozialwissenschaften gesucht. Die Auftaktveranstaltung des Netzwerks findet am 24. und 25. November 2023 am Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) Essen statt.

Kurze Projektskizzen können noch bis zum 15. August 2023 eingereicht werden. Der vollständige CfP und alle weiteren Informationen finden sich hier.

CfP: „Metaverse – KI and New Aesthetics?“

Ausschreibung eines Call for Papers des gemeinsamen Panels der Sektionen Bild und Mode zum Thema „Metaverse – KI and New Aesthetics?“ im Rahmen des  17. Internationalen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Semiotik (DGS) e.V. „Zeichen.Kulturen.Digitalität“ (Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, 24. bis 28. September 2024).

Einreichungen sind noch bis zum 30. November 2023 möglich. Der vollständige CfP und alle weiteren Informationen finden sich hier.

„Artifical Friday“ — 12. Mai / 23. Juni / 14. Juli 2023

RHET AI Center für Wissenschaftskommunikationsforschung

Der Artificial Friday ist ein Online-Kolloquium, bei dem Forschende aus den Geisteswissenschaften ihre Forschung zu Künstlicher Intelligenz in den Geisteswissenschaften vorstellen. Über Künstliche Intelligenz wird viel gesprochen und seit Generative Textprogramme den Markt fluten, „spricht“ die Künstliche Intelligenz auch mit uns und ist so Gegenstand einer Vielzahl wissenschaftlicher und nicht-wissenschaftlicher Debatten. Das Kolloquium greift diese Zusammenhänge von Sprache, Kultur und künstlicher Intelligenz auf und lädt zum gemeinsamen Dialog ein.

Dieses Semester tragen vor:

 

12. Mai 2023, 14–16 Uhr

Dr. Dafna Burema: „A Sociological Perspective of AI Ethics“

Prof. Andrew Piper: „Using GPT for narrative text annotation“

 

23. Juni 2023, 14–16 Uhr

Dr. Bruno Gransche: „KI als geschaffene Neugeborene und künstliche Nachkommen“

Dr. Markus Gottschling: „Transformer-Rhetorik“

 

14. Juli 2023, 14–16 Uhr

Dr. Anna Puzio: „Roboter, liebst du mich?“

Jenifer Becker: „Neuronale Inspiration“

 

Die Vorträge finden online über Zoom statt, die Teilnahme ist kostenlos. Die Anmeldung erfolgt über die Website https://artificial-friday.de oder per Mail an Frau Anna Köhler: anna-marie.koehler@uni-tuebingen.de 

CfP: Sensing Stories. Approaches on Multisensory Narration in Arts and Media

International and Transdisciplinary Online Lecture Series, Winter 2022/23 (Universität des Saarlandes / Fachhochschule Kiel)

The dream of virtual reality has always been the creation of a digital world that is indistinguishable from our physical world. This is illustrated by current technological innovations, whose goal seems to be the development of ever more complex virtual environments as well as increasingly multisensory experience designs.

However, a theoretical examination of the narrative developments and utopias is still largely lacking. This is where this lecture series would like to start and explore alternative constructions beyond the dominant linguistic and audiovisual sensuality of narration by connecting different, international fields of theory and practice. Methodologically, the three-step approach consisting of an archaeology of past media, arts and visions, a reflection on current patents and prototypes, and finally an imagination of future media will serve to fathom developmental lines of narrative paradigms for future immersive media with the help of a look into the history of multi-sensory media imagination and intervention.

In line with the methodological concept of the online lecture series, contributions from all participating disciplines and fields of practice can be submitted until 30 June 2023. Further information and the complete call for papers can be found here.

International Conference „Relational Perspectives on the Life Course“, 10–12 May 2023

Organized by the DFG-funded Research Training Group „Doing Transitions“, Goethe-University Frankfurt

The 3rd „Doing Transitions“ International Conference will address „Relational Perspectives on the Life Course“ and aims at bringing together the Doing Transitions research group with other researchers concerned with conducting research on life course transitions in a reflexive and relational perspective. The concept of relationality will be discussed in terms of different theoretical dimensions and methodological aspects of transitions across the life course. We are looking forward to exiting lectures and keynotes e.g. from Daniela Grunow (Goethe-University Frankfurt), Eric Widmer (University of Geneva), Silke van Dyk (University of Jena) and Rick A. Settersten Jr. (Oregon State University).

Information about the program and registration can be found in the conference flyer online: <https://www.doingtransitions.org>

„Ich erzähle, also bin ich!“ — Identitätsnarrration(en) in der mediatisierten Alltagskultur

CfP der Sektion „Medienkulturen/Kulturmedien“ für die Jahrestagung der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft (27. bis 30. September 2023, Universität des Saarlandes, Saarbrücken)

Erzählen kann als medienkulturelle Praktik zur (Er-)Schaffung mediatisierter Identitäten betrachtet werden. „Digitales Storytelling“ vermittelt Authentizität und suggeriert Nahbarkeit und erweist sich dabei als unerlässlich für ein „virtual bonding“ unterschiedlicher Usergruppen. Erzählen in mediatisierten Kontexten unterscheidet sich jedoch grundlegend vom klassischen Erzählbegriff (vgl. Labov/Waletzky 1967), da Alltagserzählungen häufig fragmentarisch und interaktiv bzw. kooperativ gestaltet sind. Folge ist, dass der Erzählvorgang meist verzögert, also zeitlich asynchron, vollzogen wird. Georgakopoulou (2006, 2007, 2016) bezeichnet solche digitalen Alltagserzählungen als „small stories“, die der steten Aufrechterhaltung und dem Ausbau von medienkulturell geprägten Identitäten, beispielsweise in sozialen Online-Netzwerken, dienen.

Jüngst werden die beschriebenen Aspekte digitaler Narrativierung außerdem durch KI-Anwendungen wie beispielsweise Chatbots oder algorithmisch generierter (Bewegt-)Bildwelten ergänzt. Damit besteht eine neue Praxis digitaler Identitätskonstruktion, die nicht mehr auf direkter humaner Autor:innenschaft beruht, sondern auf algorithmisch generierte Persönlichkeitsprofilierung zurückgeht und so die medienvermittelte Interaktion neu zu konzeptionalisieren herausfordert. So sind bislang KI-gestützte Erzähl-Praktiken im Rahmen des Natural Language Processing, der Avatarerstellung und der Social-Media-Kommunikation noch wenig bis gar nicht erforscht.

Ausgehend von dieser Mikro- und Mesoperspektive ergibt sich in einem weiteren Schritt der Fokus auf die Makroebene, die Erzählvorgänge erfasst, die für mediatisierte „kleine Lebenswelten“ (vgl. Shibutany 1955) bzw. „mediatisierte Welten“ (vgl. Hepp 2013) charakteristisch sind. Eine kulturwissenschaftliche Herangehensweise stellt mediatisiertes Erzählen als transdisziplinäres Phänomen ins Zentrum des Interesses.

Vorschläge für Vorträge (20 min.) können noch bis zum 20. Mai 2023 eingereicht werden. Alle weiteren Informationen und die vollständige Ausschreibung finden sich als pdf zum Download.

Making Museums Matter – Series of Online Discussions
Klimakatastrophe und Klimaschutz. Museen zwischen Verantwortung und/oder Aktivismus 

Mittwoch, 19.4.2023, 17.00–18.30 Uhr 

Das Thema brennt – auch für und in Museen. Die Teilnahme von Museen an Klimastreiks im Rahmen des internationalen Netzwerks Fridays for Future bzw. Museums for Future gehört mittlerweile zum guten Ton. Inwiefern aber sind Klimakatastrophe, Klimaschutz und Klimaaktivismus Teil einer musealen Konzeption im Allgemeinen und einer Ausstellungs-, Vermittlungs- und Sammlungstätigkeit im Besonderen? Welche Formate werden entwickelt und inwiefern werden dabei gesellschaftliche, aber auch museumsinterne Diskursräume erweitert? Setzen Museen selbst aktivistische Handlungen, gerade angesichts der Dringlichkeit klimapolitischer Fragen? In welchem Spannungsfeld stehen Alleinstellungsmerkmale, die Museen für ihr Profil festlegen, und eine notwendige Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, um Klimaschutz gemeinsam voranzutreiben?

In dieser Online-Veranstaltung von Making Museums Matter stellen zwei Teams ihre Formate vor und diskutieren Möglichkeiten, Widerstände und Impacts ihrer Projekte auf ihre Institutionen bzw. auf ihr gesellschaftliches Umfeld. Gleichzeitig möchte diese erste Sitzung im neuen Jahr auch dazu beitragen, das Thema und museale Handlungen sichtbarer zu machen. Auch deshalb möchten wir die Teilnehmer:innen der Veranstaltung einladen, in der Diskussion auch Beispiele aus der eigenen Arbeitspraxis einzubringen.

Moderation:

Christine Gerbich, Humboldt-Universität zu Berlin
Thomas Sieber, Zürcher Hochschule der Künste

Teilnehmende:

Link zum Zoom-Meeting

https://hu-berlin.zoom.us/j/61170943801?pwd=MUJaY09kMUQ1REJLNXRvUnN4UXV5QT09

Meeting-ID: 611 7094 3801
Passwort: 311470

Schnelleinwahl mobil
+496971049922,,61170943801# Deutschland
+496938079883,,61170943801# Deutschland

4. Jahrestagung des Arbeitskreises Sexualitäten in der Geschichte (21./22. April 2023)

Eine Kooperation des Arbeitskreises Sexualitäten in der Geschichte (AKSG) mit den Kulturwissenschaften an der International Psychoanalytic University (IPU) Berlin

2023 jährt sich die bundesrepublikanische Große Strafrechtsreform zum fünfzigsten Mal. Das Strafgesetz schützte fortan explizit die sexuelle Selbstbestimmung der Einzelnen und stellte nicht mehr eine sogenannte „Unsittlichkeit“ von Taten in den Mittelpunkt. Kann die Reform von 1973 rückblickend als bedeutsames Ereignis im Zeichen einer allgemeinen gesellschaftlichen Tendenz zu einer Enttraditionalisierung westlicher Sexualkultur erscheinen, so verweisen etwa die dato verbliebenen rechtlichen Einschränkungen (z. B. des sexuellen Verkehrs unter Männern) zugleich auf widersprüchliche Tendenzen in dieser Entwicklung. Über den Bereich des Rechts hinaus ist Sexualität bis heute ein Terrain widersprüchlicher Verhältnisse und Wirkungsweisen von gleichzeitigen Liberalisierungstendenzen und Restriktionen.

Die 4. Jahrestagung lädt zur Diskussion historischer, politischer, ideologischer und juristischer Facetten jüngster Sexualitätsgeschichte in Verknüpfung mit psychoanalytischen Perspektiven ein: Auf welche Weisen sind in den gesellschaftlichen Wandel sexueller Verhältnisse unbewusste Dynamiken, Lust, Fantasien und Abwehrprozesse involviert und welche spezifischen Erkenntnismöglichkeiten stellt die Psychoanalyse bereit?

Veranstalter*innen: Sonja Witte (IPU Berlin), Dagmar Lieske (Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin), Julia König (Johannes Gutenberg-Universität Mainz), Sebastian Bischoff (Universität Bielefeld)

Mit finanzieller Unterstützung durch den Verein der Freunde und Förderer der IPU e. V.

Veranstaltungsort: International Psychoanalytic University (IPU) Berlin
Raum: Alt Moabit 91b (Hörsaal 4)

Um Anmeldung bis zum 10. April 2022 wird gebeten. Anfang April werden Paper zu den Panel-Beiträgen als Diskussionsgrundlage versandt.

Anmeldung unter: https://www.ipu-berlin.de/4-jahrestagung-des-arbeitskreises-sexualitaeten-in-der-geschichte/

CfP: „Sonic Ties: Rethinking Communities and Collectives“ (5 March 2023)

Sound and social relations are tightly interwoven and oftentimes contingent upon each other. ‘Sonic Ties’ offers a lens through which to study the qualities of connection and intersubjectivity that arise through sound. isaScience 2023 invites you to explore ‘Sonic Ties’ as a central mode of sharing communality and experiencing collectivity through music, dance, and other phenomena of performance and cultural expression. 

Further information and the complete call for papers can be found here.

​Ringvorlesung „Sammlungen – Provenienz – Kulturelles Erbe 7.0“ am 2./3. Februar 2023 (online)

In der im Wintersemester an der Universität Würzburg stattfindenden Ringvorlesung, im Format der Jahrestagung (online), werden erneut namhafte Referentinnen und Referenten aktuelle Fragen zur Sammlungs- und Provenienzforschung diskutieren. Neben der Vorstellung laufender Projekte und aktueller Praktiken wird der Blick auf Fragen des Cultural Heritage in Kriegszeiten anlässlich des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und auf die Debatte um Human Remains ausgeweitet. Eine Auswahl aktueller Lehrprojekte rundet das Programm ab.

Informationen zum Programm und zum Stream finden sich online: <https://www.phil.uni-wuerzburg.de/sammlungen-provenienz/aktuelles/single/news/ringvorlesung-sammlungen-provenienz-kulturelles-erbe-70>

Vorlesungsreihe und Ausstellung: ​“Das Zeitalter der Daten und Künstlichen Intelligenz“ (KIT, 30. Januar 2023)

Daten und Künstliche Intelligenz spielen heute eine zentrale Rolle in der Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir sind umgeben von vielen intelligenten Systemen, die unsere Lebensqualität verbessern sowie die Effizienz und Qualität in Bereichen wie Medizin und Produktion steigern.

Das KIT-Zentrum Information · Systeme · Technologien (KCIST) adressiert brennende Forschungsfragen und entwickelt Technologien und ganzheitliche Systeme für die Digitalisierung und anwendungsgetriebene Künstliche Intelligenz (KI). Hierzu bündelt KCIST Expertisen und Kompetenzen aus Informatik, Wirtschaftswissenschaften, Elektrotechnik und Maschinenbau, Informationstechnik sowie Sozialwissenschaften.

Bei der vom ZAK koordinierten Vortragsreihe geben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Zentrums KCIST allen Interessierten Einblicke in die Forschung und Arbeit des KIT-Zentrums. Der Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe und der Präsident des KIT laden herzlich zu dieser Veranstaltung ein. Ganz besonders willkommen sind Schülerinnen und Schüler. Im Anschluss bietet ein Stehempfang im Oberen Foyer des Rathauses die Möglichkeit zur Diskussion und zur Besichtigung einer Ausstellung des Zentrums.

Weitere Informationen finden sich online: <https://www.zak.kit.edu/veranstaltungskalender.php/event/47416?f=%7B%22v%22%3A%22list%22%2C%22d%22%3A%2220230109%22%7D#calendar_top>

​CfP: „Contesting 21st Century Borders“ (Viadrina Frankfurt/Oder, 6.–8. September 2023)

At the international conference „Contesting 21st Century B/Orders“, the Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION, in cooperation with the international research networks „Borders in Globalization – 21st Century Borders“ (BIG) and „Transfrontier Euro-Institute Network“ (TEIN), aims to discuss how societal orders in the 21st century are changing through new forms of border and boundary drawing, and to investigate how the borders of the contemporary world are shaped.

The Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION invites you to submit abstracts to one of five open call panels until October 31, 2022. Further information and the complete call for papers can be found online: <www.borders-in-motion.de/de/conference-2023>

​CfP: „Bäume in der Krise – interdisziplinäre und intermediale Perspektiven“ (IVG 2025)

Sektion bei der IVG (Internationale Vereinigung für Germanistik), Universität Graz, Österreich, 20.–27. Juli 2025

Bäume sind in der deutschen Kultur Gradmesser für ökologische, psychische und politische Befindlichkeiten. Sie können sowohl als Ikonen der Krise und auch als Hoffnungsträger fungieren. Die Liste der Beispiele von Bäumen als Indikatoren ökonomischer, ökologischer und kultureller Krisen zieht sich von Hans Carl von Carlowitz‘ Sylvicultura oeconomica (1713) und der von ihm entwickelten Idee der Nachhaltigkeit über die Waldeinsamkeit der Romantiker und ihre Diskussion von Naturentfremdung bis zu Bertolt Brechts vieldiskutiertem Gedicht „Gespräch über Bäume“ (1934–38), von den Debatten über das Waldsterben in den 1980er Jahren über die Remythisierung des Waldes in Peter Wohllebens Bestseller Das geheime Leben der Bäume (2015) bis hin zu Marion Poschmanns Laubwerk-Preisrede (2018).

Unser Sektionsvorschlag lädt dazu ein, die Rolle und Bedeutung von Bäumen in der deutschsprachigen Literatur unter interdisziplinären und intermedialen Perspektiven neu zu untersuchen. Im Mittelpunkt soll die Verbindung von textuellen und visuellen Darstellungen (konkrete Poesie, Fotographie, Film etc.), auch in historischer Perspektive, stehen. Welche Impulse und Chancen lassen sich aus diesen Darstellungen zum Verständnis dieses Topos ableiten? Lässt sich durch die Auslotung von Mensch-Natur-Verhältnissen in den ästhetischen Darstellungen auch ein besseres Verständnis der ökologischen Krise gewinnen? Die Verbindung von Literaturwissenschaft mit neuen Forschungsansätzen wie Plant Studies (z.B. Stefano Mancuso; Valerie Trouet), ‚vibrant materiality‘ (Jane Bennett) oder Intermedialität (Sound Studies, Ekphrasis, Film, Graphic Novels Studies etc.; z.B. Torsten Meireis/Gabriele Rippl; Jørgen Bruhn; Carmen Sippl/Erwin Rauscher) verspricht Einsichten in literarische, filmische und andere intermediale Darstellungen von Bäumen als Handelnde in menschlichen und mehr-als-menschlichen Netzwerken. Historische Perspektiven sind ebenso willkommen wie Beiträge, die sich mit Fragen der Ästhetik von Baumtexten oder intermedialen Konstellationen und den ihnen eigenen Formexperimenten beschäftigen.

Mögliche Themen des Panels sind: Baumpoetiken und Genrefragen, Intermediale Darstellungsweisen von arborealen Fiktionen, Arboreale Theoriebildung in literarischen Texten, Wechselbeziehung von Literatur und Naturwissenschaft, Wälder und Stadtbäume, Baumkommunikation und arboreale Verbindungen zu/mit anderen Lebewesen, Bäume im Anthropozän.

Das Abstract sollte nicht mehr als 250 Wörter umfassen. Vorschläge erbitten wir bis zum 1. Dezember 2022 an alle drei Organisatorinnen: Gabriele Dürbeck, Universität Vechta (<gabriele.duerbeck@uni-vechta.de>); Katharina Gerstenberger, University of Utah (<katharina.gerstenberger@utah.edu>); Gabriele Rippl, Universität Bern (<gabriele.rippl@unibe.ch>).

Alle Vortragenden müssen zum Zeitpunkt der Konferenz Mitglied der IVG (https://ivg2020.unipa.it/) sein bzw. werden.

„Musik und die Ordnung der Welt, von der Antike bis zum 19. Jhdt.“ (13.–15. Oktober 2022, Lübeck)

Vom 13. bis zum 15. Oktober 2022 veranstaltet die Musikhochschule Lübeck (MHL) die internationale und interdisziplinäre Konferenz „Musik und die Ordnung der Welt von der Antike bis zum 19. Jahrhundert“. Die Tagung findet in Kooperation mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der University of South Florida statt.

Wie wirken Ordnungssysteme in der Musik mit dem Konzept einer sinnvoll geordneten Welt zusammen? Rund zwanzig Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Puerto Rico und den USA präsentieren neue Erkenntnisse zur antiken Vorstellung der Sphärenharmonie, zu Musik und Alchemie im siebten Jahrhundert, zu klösterlicher Gesangspraxis und Rechtstheorie im Hochmittelalter oder der Darstellung von Naturkatastrophen in der Oper des 19. Jahrhunderts. Die Keynote Lecture „Recht harmonisch. Musikalische Ordnungsvorstellungen im Rechtsdenken seit der Antike“ hält die Rechtswissenschaftlerin und Leibniz-Preisträgerin Prof. Dr. Marietta Auer (Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie Frankfurt am Main und Justus-Liebig-Universität Gießen).

Zum Auftaktkonzert am 13. Oktober spielen Studierende der Musikhochschule Lübeck unter der Leitung von Pieter-Jan Belder Kompositionen für Klavier, Schlagzeug und Kammerorchester, die die Spannung zwischen Ordnung und Unordnung auf je eigene Weise zu Gehör bringen. Auf dem Programm stehen Werke von Johann Sebastian Bach, György Ligeti, Claus-Steffen Mahnkopf (in Anwesenheit des Komponisten), Jean-Féry Rebel und Alexander Scriabin.

Die Tagung wurde konzipiert von der Wissenschaftsphilosophin Prof. Dr. Christine Blättler (Kiel), dem Philosophen Prof. Dr. Mor Segev (Tampa, FL) und der Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Christiane Tewinkel (Lübeck). Sie richtet sich an das Fachpublikum ebenso wie die interessierte Öffentlichkeit. Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch, der Eintritt zu Konzert und Vorträgen ist frei.

Anmeldungen werden erbeten unter anmeldung.musikwissenschaft@mh-luebeck.de, weitere Informationen finden sich online: <https://www.mh-luebeck.de/forschung/aktuell>

[CfP]: „Relational Perspectives on the Life Course“ (10.–12. Mai 2023, Frankfurt am Main)

Das DFG-Graduiertenkolleg „Doing Transitions“ lädt zu Beitragsvorschlägen für eine interdisziplinäre und internationale Konferenz zum Thema „Relational Perspectives on the Life Course“ ein, die vom 10. bis 12. Mai 2023 in Frankfurt am Main stattfinden wird. Bewerbungen sind noch bis zum 1. November 2022 möglich.

Weitere Informationen sowie die vollständige Ausschreibung finden sich online: https://doingtransitions.org/wp-content/uploads/2022/09/Call-for-Abstracts_International-Conference-Doing-Transitions.pdf

[CfP]: „Empirie – Theorie – Diskurs“: Datum #6

Das Publikationsorgan datum&diskurs (www.datumunddiskurs.de) nimmt unter dem Motto „Empirie – Theorie – Diskurs“ die empirische Wirklichkeit zum Ausgangspunkt erziehungswissenschaftlicher Theoriebildung. Mit Datum #6 wird zu einer Auseinandersetzung mit einem Bild eingeladen, das im bildungspolitischen Kontext erschienen ist: Ruft man auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) die Seite „Bildung im Schulalter“ auf, stößt man auf ein großflächig eingebundene Bild. Dieses zeigt eine stehende Person mittleren Alters, die einen Globus in der Hand hält und augenscheinlich eine vor ihr an Tischen sitzende Gruppe Heranwachsender anschaut. Nicht nur dieses Setting, auch die im Hintergrund erkennbare Tafel mit mathematischen Notationen führen vermutlich schnell zu einer Bestimmung des Bildes als Visualisierung des Schulischen.

Das Datum wurde im Rahmen eines Online-Workshops zum Thema „Haben Bilder (k)eine Relevanz in der qualitativen Schulforschung?“ unter Leitung von Dominique Matthes bereits zum Gegenstand einer ersten analytischen Auseinandersetzung gemacht. Die Erträge der Tagung sollen über datum&diskurs zugänglich gemacht werden. Dieser Call möchte den Kreis an Bildanalysen im Bereich der Schulforschung Interessierter erweitern und zu weiteren Essays und Repliken einladen.

Weitere Informationen sowie die vollständige Ausschreibung finden sich als pdf zum Download.

International conference: „Colonized Objects and Bodies in Europe New challenges and new perspectives on the Decolonialization of Cultural Heritage“ (24/25 June 2022)

The debate about the restitution of African cultural objects that reached Europe during the colonial era has become much more important in recent years. Museums and universities, with their collections and their self-image, are more than ever the focus of a global debate on the colonial past, culture of remembrance and restitution. This observation leads to the following questions, among others: How colonial is the cultural heritage in Europe and how can it be decolonised? What role do European museums and university collections play in this decolonisation?

Answers to these and other questions will be discussed at the conference „Colonized Objects and Bodes in Europe. New challenges and new perspectives on the Decolonization of Cultural Heritage“ on 24 and 25 June 2022 in Würzburg, in order to update the view of European museum and collection cultures from different perspectives.

The event will take place in hybrid form and in English. Participation in the conference programme in the Central Lecture Hall Building of the University of Würzburg (without catering) and online is free of charge.

Interested participants are requested to register using the form on the conference website: https://colonizedobjectsandbodies.eu/

Organization: Prof. Dr. Giuliana Tomasella, Dr. Julien Bobineau

Guest lecture: „Affective Perception and Design“ by Dr. Giuseppe di Cesare and Giada Lombardi (13 June 2022)

Lecture (in English) on the research project „Affective Perception and Design“, AMD Hamburg Department of Design, Hochschule Fresenius, University of Applied Sciences

One drawing may seem light and dance-like, the other static and solid. But one thing is true for both: the drawings do not actually move. This is the starting point for far-reaching research questions that have not yet been clarified: does human perception underlie „aliveness“? It makes sense that we perceive gestures as alive. But does this also apply to language, sounds and written signs as well as to the observation of architecture, objects and pictures? What conclusions can be drawn from this for design?

Organization: Prof. Dr. Petra Leutner and Dr. Martina Sauer, Institute for Philosophy of Image and Culture

More information as well as the abstract can be found here

Re-Imaging Socially Engaged Art Building New Ecologies in a Planetary Crisis, Summer School (23/24 September 2022)

The Summer School invites researchers, curators, practitioners, artists and advanced students at the Master level and PhD candidates to participate in two days of intense discussions and exchange. During this two-day event, developments and theoretical approaches emerging around Socially Engaged Art will be discussed and reconsidered.

In times of multiple planetary crises, it is essential to fundamentally re-explore the human relationship to the world and to gain a new understanding of the human/non-human condition. Worldwide there is a growing need for places of alternative theoretical and practical work where new epistemes, new forms of living together in solidarity and new social infrastructures can be explored. Facing these developments, artistic practice also takes on a new role. Building on Socially Engaged Art practices, new alliances beyond the field of art have emerged; economists, anthropologists, sociologists, and artists collaborate in search of self-determined forms of coexistence and modes of collective production and engage with practices of care, new commons, interdependence, and radical imagination.

Against this backdrop, theorists, artists and experts from Africa, Asia and Europe will shed light on recent theoretical and institutional developments and explore the role of socially and politically intervening art in times of climate emergency, dangerous geopolitical shifts, and mass migration. The focus will be on questions of institutionalisation and forms of organisation, experimentation and knowledge production in Socially Engaged Art.

More information as well as the program can be found online: <https://www.zu.de/lehrstuehle/kunsttheorie/feinart-summer-school.php>

Themenschwerpunkt „Wohnen – Zwischen Obdach und Design“ mit Veranstaltungen und Blogbeiträgen am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI)

Die eigenen „vier Wände“ – sofern überhaupt vorhanden – werden immer mehr zu Projektionsflächen für gesellschaftliche Entwicklungen sowie für literarische und künstlerische Produktion: Abstiegsängste angesichts explodierender Mietpreise, die gestiegene Lust am Interieur zu Lockdownzeiten bei gleichzeitigen Überdruss-Phänomenen von homeschooling-geplagten Eltern und Kindern, die Beziehungen zwischen Menschen und Haustieren, zwischen Menschen und der sie umgebenden Materialität, der Cocooning-Boom, …

Diese und weitere Phänomene des Wohnens, Obdachsuchens und Gestaltens – zwischen Geschäftsmodellen und Geschmacksformationen – möchten wir am KWI aus kulturwissenschaftlicher Perspektive im Sommersemester 2022 in vielfältigen Formaten mit Gästen und mit Beiträgen aus eigenen Reihen erforschen. Alle Veranstaltungen sind auf der KWI-Website zu finden: <https://www.kulturwissenschaften.de/veranstaltungsformate/wohnen-dwelling>

[Konferenz] “UNIQUE!? Unikate im Zeitalter der Ubiquität: Funktionen und Potenziale (UNIQUE!? Unique Objects in an Age of Ubiquity: Functions and Potential)”, 15. und 16. September 2022, Universität Regensburg

Die Konferenz widmet sich einer zentralen wissenschaftlichen Zukunftsfrage, die sowohl Konsequenzen für die Geistes- und Sozialwissenschaften und die Kunst hat als auch für den Betrieb von Kulturinstitutionen wie Museen und Bibliotheken von hoher Bedeutung ist: der Frage nach den Funktionen und Potenzialen von Unikaten in einer Zeit der digitalen Reproduzierbarkeit.

Unikate sind Mittelpunkte in einer vernetzten, dezentralen Welt. Sie signalisieren Unverfügbarkeit in der globalen digitalen Verfügbarkeit, Ferne in der ubiquitären Mausklick-Nähe. Was im Alltagsleben als Lifestyle-Objekt der Individualisierung dient, hat im kulturellen und wissenschaftlichen Kontext das subversive Potenzial, Kanonisierungsprozesse aufzubrechen und als deep fact Geschichte neu zu schreiben. Unikate können sich ihrer Reproduktion widersetzen, indem sie objektspezifische Funktionsweisen aufweisen oder indem Textobjekt und Text auf untrennbare Weise verbunden sind.

Aufbauend auf umfassenden Forschungen zur Materialität des Buches, zu Objektbiographien und historischen Unikalisierungspraktiken setzt sich die interdisziplinäre Tagung das Ziel, die kulturelle Rolle des Unikats in der Gegenwart zu analysieren. Im Zentrum der Untersuchungen sollen hierbei zum einen gesellschaftliche Funktionen von physischen Unikaten und Unikalisierungspraktiken stehen, insbesondere mit Blick auf die zunehmend digitale Umgebung, die oftmals einen Eindruck universeller Reproduzierbarkeit vermittelt; zum anderen soll das wissenschaftliche, literarische und künstlerische Potential von Unikaten herausgearbeitet werden.

Die Konferenzsprache ist Englisch. Weitere Informationen zur Konferenz und die Anmeldung finden sich online: <https://go.ur.de/unique>

[CfP] Journal für Medienlinguistik: „Faktor M“

Das Journal für Medienlinguistik (jfml) lädt herzlich zur Einreichung von Beiträgen ein, welche sich dem „Faktor M“ und seiner Rolle für Sprache und Sprachwissenschaft zuwenden – gerade auch unter den Bedingungen und Folgen einer globalen Pandemie. Die vollständige Ausschreibung findet sich online: <https://jfml.org/libraryFiles/downloadPublic/53>

Das Journal für Medienlinguistik publiziert fortlaufend und open access. Beitragsvorschläge können jederzeit eingereicht werden. Sie werden einem Open Peer Review unterzogen. Weitere Informationen finden sich unter <https://jfml.org>. Dort finden Sie auch eine aktuelle Liste von Monografien und Sammelbänden, die dem jfml als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt wurden.