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Der Dissertationspreis der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft (KWG) geht im Jahr 2020 an Frau Agatha Frischmuth für ihre an der FU Berlin eingereichten Arbeit „Nichtstun als Praxis. Literarische Darstellungen von Untätigkeit als Verfahren politischer Reflexion im 20. und 21. Jahrhundert“.

Die interdisziplinär zusammengesetzte Jury sichtete insgesamt 19 Einreichungen – und hebt in ihrer Begründung für die Auszeichnung hervor: „Ungeheuer scharfsichtig entwickelt Agatha Frischmuth in ihrer Dissertation die Potenziale des Nichtstuns von ihren epistemischen Voraussetzungen her. Das Feld der scheinbaren Oppositionen hinter sich lassend, gewinnt die Verf. ihre Argumente für ein als ethische Form von Gemeinschaft verstandenes Nichtstun aus philosophischen, politischen und literarischen Texten. […] Ihr Thema ist überaus originell und in Zeiten von Corona sogar einschlägig. Zudem ist es eine kulturwissenschaftliche Arbeit par excellence: ein breiteres, aber bisher wenig akademisch beachtetes kulturelles Phänomen wird interdisziplinär durchdrungen. Historisch werden zwei Jahrhunderte umfasst; literaturwissenschaftlich werden exemplarische Texte fundiert untersucht; die Analysen werden zudem in polittheoretische und philosophische Diskurse eingebunden.“

Die Preisverleihung konnte im Rahmen der KWG-Mitgliederversammlung während der sechsten KWG-Jahrestagung in Frankfurt/Oder stattfinden.

Der Vorstand der KWG gratuliert Agatha Frischmuth für die Auszeichnung und bedankt sich bei allen Bewerber*innen sowie bei der Jury!

Die Druckfassung der prämierten Dissertation soll in der neu gegründeten Schriftenreihe der KWG im Transcript Verlag erscheinen.

Der Jury gehörten 2020 an:

  • Larissa Buchholz, Assistant Professorin für Communication Studies and Sociology, Northwestern University
  • Stefanie Diekmann, Professorin für Medienkulturwissenschaft, Stiftung Universität Hildesheim
  • Mona Körte, Privatdozentin für Literaturforschung, Humboldt Universität Berlin
  • Burkhard Liebsch, Privatdozent am Forschungsinstitut für Philosophie Hannover
  • für den Vorstand der „Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft“: Stefan Krankenhagen, Professor für Kulturwissenschaft und Populäre Kultur, Stiftung Universität Hildesheim.